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Freilichtmuseum Roscheider Hof 3D Modell vorhanden

3D Modell vorhanden

Gebäude und Objekte von denen ein 3D Modell (über externen Link aufrufbar) vorhanden ist.

[ 5 Objekte ]

Haus Klaesjes (Hirtenhaus)

Erbaut: 2. Hälfte des 18 Jhdts. Abgebaut: 1980 Wiedererrichtet: 1986 (Kreis Cochem-Zell) Das Bild zeigt das Hirtenhaus aus Lieg, das den Hausnamen "Kläsjeshaus" trägt. Zweistöckiges, zweiraumtiefes Wohn-Stall-Haus, Wohnteil aus Fachwerk, Stallteil aus Schieferbruchsteinen. Das schlichte Fachwerkgebäude war bis 1845 das Schweinehirtenhaus der Gemeinde Lieg. Das Fachwerk wurde vollständig mit zweitverwendetem Holz erbaut. 1857 wurde es an den Schneider Johannes Nikolaus Wickert ("Kläsje") verkauft, auf den sich wahrscheinlich der Hausname bezieht. Vor dem Haus ist links der Mistplatz mit Jauchepumpe zu erkennen. Im Obergeschoß befinden sich eine Räucherkammer sowie die Schlafstuben für die Eltern und Kinder. In dem für den Heuvorrat vorgesehenen Raum ist eine Werkstatt zur Herstellung von Sensen eingerichtet.

Rathaus aus Gödenroth

(Rhein-Hunsrück-Kreis) Erbaut: 1749 Aufgestockt: 1774 Abgebaut: 1976 Wiedererrichtet: 1976-78 Das Dorfrathaus aus Gödenroth war das erste Gebäude, das im Freilichtmuseum Roscheider Hof wiedererrichtet wurde. Ursprünglich wurde es 1749 in dem Hunsrückdorf Gödenroth als einstöckiges Hirtenhaus der Gemeinde erbaut. Schon 1792 sah die Gemeinde die Notwendigkeit, es zum Dorfrathaus aufzustocken. Es erhielt ein Krüppelwalmdach mit Dachreiter. Hier war die Rathausglocke untergebracht, die die Gemeinsleute zur Gemeinderatssitzung rief. Der Aufgang zum Sitzungssaal wurde in Form einer überdachten Treppe außen auf der Giebelseite angebracht. Hierdurch waren Lauscher an der Tür weithin sichtbar. Das Erdgeschoß wurde zeitweise als Armenhaus der Gemeinde genutzt. Die Remise nebenan diente zunächst als Kleintierstall, später zur Unterbringung der Feuerlöschgeräte. Aus Trierer Sicht ist ein solches Dorfrathaus sehr bemerkenswert, da es von einer gewissen kommunalen Selbstverwaltung zeugt. Im einstigen straff regierten Kurstaat Trier wurden solche Dinge wie Gemeinschaftsmühlen, genossenschaftliche Backhäuser und eigene Dorfrathäuser nicht geduldet. Die Verwaltung der Kurfürstlichen Zeit funktionierte sehr gut, duldete aber keine demokratischen Einrichtungen.

Haus Sensemichel

Erbaut: um 1820 Erweitert: 1848 Abgebaut: 1980 Wiedererrichtet: 1981/82 (Rhein-Hunsrück-Kreis) Das um 1820 erbaute bäuerliche Wohnhaus aus Bell zeigt ein für den Hunsrück typisches Erscheinungsbild Es wurde als zweigeschossiges zweiraumtiefes Fachwerkhaus errichtet, dessen gesamter Wohnteil mit Naturschiefer verkleidet ist. Links vom Wohnhaus befindet sich ein Stallanbau aus Schiefersteinen von 1848, in dem im Museum moderne Toilettenanlagen eingebaut wurden. Der Hausname "Sensemichel" geht auf Peter Michel zurück, der im Urkataster von 1831 als Hausbesitzer eingetragen ist. Er hatte den Spitznamen "Sensemichel", weil es seinerzeit vier Personen mit dem gleichen Namen in Bell gab. Der Name wurde zum Hausnamen, nach dem fortan alle seine Bewohner gerufen wurden. Viel mehr wissen wir leider nicht über die Geschichte dieses stattlichen Hauses. Im Museum ist im Erdgeschoß die Gaststube einer Dorfwirtschaft eingerichtet, die bei Aktionstagen und bei "Lebender Geschichte" als solche benutzt werden kann. Der erste Stock des Hauses wurde zu einer modernen Wohnung ausgebaut und ist als Wohnung vermietet. Dies hilft nicht nur das Museum zu finanzieren, sonder verhindert weitgehend nächtlichen Vandalismus.

Schmiede, ehemaliges Wegmacherhaus

Erbaut: 1807 Umgebaut: 1928 Abgebaut: 1986 Wiedererrichtet: 1988 (Kreis Bernkastel-Wittlich) Das Gebäude war ursprünglich ein schlichtes Tagelöhnerhaus am Dorfrand von Irmenach. Es wurde erst 1928 nach dem Tod seiner letzten Besitzerin zur Schmiede umgebaut. Dargestellt wird eine Hunsrücker Nagelschmiede der 30er Jahre. Hier wurden unter anderem Nägel für Zimmerleute, Dachdecker und Schuster her- gestellt. Die unteren Fotos zeigen Innenansichten der Schmiede, wie sie im Freilichtmuseum zu besichtigen sind. Das Gebäude wurde 1807 erbaut und diente anfangs als schlichtes Wohnhaus am Dorfrand von Irmenach (Kreis Bernkastel-Wittlich). Das ehemalige Haus Franz war das Wohnhaus des Beisassen Michel Franz, dessen Tochter Susanna Franz ein uneheliches Kind bekam. Einmal mit einem unehelichen Kind gezeichnet, folgten zwei weitere uneheliche Töchter 1800 und 1808. Die offizielle Meinung über ledige Mütter dieser Zeit läßt sich aus dem Geburtseintrag im Kirchenbuch für das dritte Kind herauslesen: "Maria Katharina: Eine uneheliche, der leichtfertigen Dirne Susanna Franzin, weiland Michel Franzen, Nagelschmieds nachgelassene Tochter. Es ist dieses das dritte Mal, daß diese lasterhafte Weibsperson unehelich niedergekommen ist." Die kurz vor 1800 geborene Susanna Franz bekam ihrerseits 1828 eine uneheliche Tochter, die nach der Großmutter Anna Katharina genannt wurde. Auch diese bekam - kaum zwanzigjährig - eine Tochter, ohne verheiratet zu sein. Die 1848 geborene Susanna Elisabetha Franz lebte bis 1918. Sie ist älteren Einwohnern Irmenachs noch als "Sosies Lies" bekannt. Bis zu ihrem Tod war sie Botenfrau und fuhr unter anderem wöchentlich mit dem Handwagen nach Trarbach, um dort von Irmenacher Bauern hergestellte Butter zu verkaufen. Wahrscheinlich erledigte sie dabei auch andere Botengänge und betrieb einen kleinen Hausierhandel. Es erübrigt sich festzustellen, daß auch "Sosies Lies" nie verheiratet war und ein uneheliches Kind hatte. Erst in den späten zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde es zur Werkstatt umgebaut. Vergleicht man das Gebäude mit dem ursprünglich nur wenige Kilometer entfernten Haus Molz , erkennt man, daß es im Mittelalter und in der Frühneuzeit auch innerhalb der ländlichen Bevölkerung zu einer sozialen Differenzierung und damit zum Entstehen zweier unterschiedlicher Sozialgruppen kam. Die geringe Grundfläche von 66 qm weist dieses Haus als Wohnhaus eines Tagelöhners (später: Beisasse) aus, einem Angehörigen der sozialen Unterschicht innerhalb der Dorfgemeinde. An dem kleinen Schmiedegebäude, das heute im Freilichtmuseum Roscheider Hof steht, läßt sich deutlich die Beziehung zwischen sozialer Stellung und Wohnweise seiner Bewohner ablesen. Mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht war praktisch vorgegeben, wie man wohnte und umgekehrt wurde man durch eine bestimmte Art zu wohnen als Angehöriger einer bestimmten Schicht ausgewiesen. Als ein benachbarter Bauer das Gebäude nach dem Tod seiner letzten Bewohnerin, der sogenannten "Sosies Lies" aufkaufte und zur Hofschmiede umbaute, bewirkte dies einige Veränderungen: die Tür befand sich damals anstelle des Fensters rechts, wo die ursprüngliche Türfassung noch zu erkennen ist. Die breite Eingangstür wurde erst 1928 statt eines Fensters eingebaut.

Saugluftharmonium der Firma Hörügel

Einmanualiges Saugluft-Harmonium der Firma M. Hörügel, Leipzig: Baujahr um 1907 Umfang ,F bis f''' - Manualtrennung Bass: ,F bis e Diskant: f bis f''' Herstellerplakette: M. Hörügel. Leipzig Leutsch, danben 2 Plaketten zur Musikinstrumentenausstellung 1906 in der Berliner Philharmonie Seitlich je ein Tragegriff Seriennummer 13.273 Register: BASS: Bourdon 16' (in der Kontra-Oktave 8') Viola 4': (Ohne Plakette) Diapason 8' DISKANT: Dulcet 8' Melodia 8' Echo 8' - ist die leisere Variante von "Melodia". Dabei wird die Registerklappe nur minimal geöffnet; Flute 4': Clarninette 16': Sonstige Züge: Vox Humana (Drehflügeltremulant) Oktavkoppel im Bass 2 Kniehebel, links in der Funktion einer Orgelwalze und rechts wohl ein schweller (vorne und rückwärts) Stimmton a' = 438 Das Instrument wurde März/April 2020 durch die Harmoniumwerkstatt Klaus Langer, Grevenbroich restauriert und ist seither spielbar

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