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Freilichtmuseum Roscheider Hof Elektrische Haushaltsgeräte

Elektrische Haushaltsgeräte

Quirl, Küchenmaschinen, Kartoffelschäler, Föhn, Elektroherde, etc

[ 2 Objekte ]

Kartoffelschälmaschine Moulinex

Kartoffelschälmaschine der späten 1950er Jahre. Die Maschine wurde im Februar 1959 als neue perfekte Kartoffel Schälmaschine auf der Berliner Landwirtschaftsausstellung vorgestellt. Die Maschine wurde - wohl in Bordeaux - in Frankreich erworben und war auf Grund der technischen Ausstattung für den französischen Markt bestimmt. Die Maschine arbeitet nach dem so genannten Korundverfahren. Im Topf der Maschine befindet sich ein beweglicher vierflüglicher Einsatz mit vielen scharfen Zähnen. Letztere finden sich auch innen an der Außenwand. Die (nicht zu großen) Kartoffeln werden in den Topf gelegt. Der Einsatz wird unten am Deckel angebracht, Der Deckel wird geschlossen und der Einsatz wird mittels des am Deckel angebrachten Motor bewegt. Dadurch bewegen sich auch die Kartoffeln und deren Schale wird mittels der scharfen Zähne an den Flügeln und der Außenwand abgeraspelt. Ein Drehschalter oben am Motor ist mit einer Zeitschaltuhr verbunden. Mit ihm konnte man die Laufzeit des Schälvorgangs einstellen. Interessant ist der Stromanschluss: Das Anschlusskabel ist dreiadrig und endet in einem Typ-E-Stecker. Der Stecker besitzt zwei runde Kontaktstifte für den spannungsführenden Leiter (Außenleiter) und für den Neutralleiter. Versetzt in der Mitte befindet sich eine Kontaktöffnung, die den Kontaktstift der Steckdose für den Schutzleiter aufnimmt. Dieser Steckertyp ist/war in Frankreich, Belgien und einigen weiteren Ländern gebräuchlich. Dieser Stecker ist prinzipiell auch den in vielen Europäischen Ländern gebräuchlichen Schuko-Steckdosen verwendbar, bietet hier aber keine Kontaktmöglichkeit für den Schutzleiter. Da das Gerät vornehmlich aus Metallteilen besteht dürfte es z.B. in Deutschland ohne Zwischenstecker mit 5 A Leistung nicht betrieben werden. Aufschrift auf der Unterseite des Steckers: COPER 5A-220V H M Statt einer Plakette mit den technischen Daten besitzt das Gerät den folgenden Aufdruck (z.T. nur noch sehr schlecht lesbar) 125 V. (die 1 kaum mehr lesbar) ( Etwas nicht mehr lesbares) ANTIPARASITE MADE IN FR/NOE (das O ist kaum mehr lesbar) BREVETÉ S.G.D.G. PAT. PENDGING Die letzten beiden Zeilen weisen darauf hin, dass das Gerät durch ein Patent beim französischen Patentamt geschützt war. Ein zu dieser Maschine passendes Patent ist in der Datenbank des DPMA nicht auffindbar. Das Patent https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=DE000001956678U&xxxfull=1 einer Gemüseputzmaschine von Moulinex hat wie 3 andere vergleichbare Patente den Motor unten und nicht im Deckel. Eine andere Besonderheit ist die Angabe 125 Volt, was mit der heute üblichen Netzspannung von 220 bis 230 Volt Probleme geben könnte. Die Maschine wurde von den letzten Besitzern viele Jahre mit der Netzspannung von 220V betrieben und diese wunderten sich, dass die Maschine so schnell heiß wurde. Der "Französische Stecker" wurde dabei in eine moderne Schuko-Steckdose gesteckt, wodurch kein Kontakt für den Schutzleiter bestand. Glücklicherweise kam nie Strom auf das Metallgehäuse ...

Föhn Calor Apel

Der Föhn Calor des Herstellers Apel ist aus verchromten Blech mit einem Bakelitgriff gefertigt. Im Zentrum des Geräts steht das Gebläse, das in dem runden Mittelteil beheimatet ist. Rechts ist an diesem der im Vergleich zu heutigen Geräten sehr großer Motor befestigt. Durch Löcher auf beiden Seiten - d.h. am Gebläse und am Motor - wird Luft eingesaugt und durch die sehr lange Düse wieder ausgeblasen. In der Düse sind offen die Heizdrähte angebracht durch die die austretende Luft geblasen wird. An deren Spitze der Düse wird die Luft dann wieder ausgeblasen. Der schwarze Griff aus Bakelit ist am Motorgehäuse angeschraubt. Ein Schiebeschalter, mit dem der Föhn ein- und ausgeschaltet werden kann, durchstößt den obersten Bereich des Griffs. Die Informationen auf dem Typenschild sind: APEL USE (plus dem Firmenlogo dazwischen) Calor 50~ (Calor ist der Produktname, letzteres ist das Symbol für 50Hz Wechselstrom) 120 V Série 4-58 330 W cat. no 905 Aufgrund des Typenschilds (und des Akzents auf den é) ist der Föhn als französisches Fabrikat erkennbar. Leider war nichts über den Hersteller Apel (oder die Marke) herauszufinden. Zur Zeit der Inventarisierung (April 2024) wurden auf diversen Plattformen (ebay, etsy, kleinanzeigen.de ricardo.ch, ...) mehrere vergleichbare Geräte angeboten. Die Datierung der einzelnen Geräte lag im Bereich der 1950er bis 1980er Jahre. Alle hatten (soweit lesbar) für die notwendige Netz-Stromspannung 120 V angegeben, was auf ein eher früheres Produktionsdatum hindeutet. Sucht man mit französischsprachigen Suchbegriffen. so erhält man deutlich mehr Treffer: Einige (wenige) mit 220V oder 225V und einige bei denen die Voltzahl mit 220V überklebt ist. Da in Frankreich erst Anfang der 1960er Jahre die Stromspannung von 110V auf 220V umgestellt wurde, ist ein Herstellungsdatum in den (späten) 1950er-Jahren anzunehmen.

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