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Freilichtmuseum Roscheider Hof Heiligenfigur

Heiligenfigur

Plastische Darstellung eines Heiligen (meist der katholischen Kirche)

[ 8 Objekte ]

Figur der sieben Schmerzen Marias

Kleine bemalte Figur aus Prozellan mit der auf einem Sockel stehenden Figur Marias. Dargestellt sind die Sieben Schmerzen Mariens, wobei die Zahl Sieben eine Totalität bezeichnete, die in der Volksfrömmigkeit aber auch mit einzelnen Lebensstationen Marias verbunden wurde: Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons: „Deine Seele wird ein Schwert durchdringen“ (Lk 2,34–35 EU) Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes (Mt 2,13–15 EU) Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,43–45 EU) Jesus begegnet seiner Mutter auf dem Kreuzweg (unbiblische Szene) Kreuzigung und Sterben Christi (Joh 19,17–39 EU) Kreuzabnahme (vgl. Mt 27,57–59 EU) und Übergabe des Leichnams an Maria (Beweinung Christi) Grablegung Jesu (Joh 19,40–42 EU) Die Symbolische Darstellung dieser sieben Schmerzen: Marias Herz ist rot auf ihrer Brust aufgemalt und sieben Schwerter stechen mitten in ihr Herz. Das siebente, von oben kommende Schwert ist schwer zu erkennen. Möglicherweise ist es schon beim Brand abgebrochen und so ist es nur noch als Umriss auf der Glasur zu erkennen. Am Sockel auf der Rückseite befindet sich die Inschrift 511

Figur des Heiligen Nikolaus

Neugotische Figur des Heiligen Nikolaus mit Bischofsstab, Mitra, segnender Hand und zu seinen Füßen drei Kinder in einem Bottich. Diese Art der Darstellung ist in Frankreich weit verbreitet und geht auf folgende Legende zurück: "Es waren einmal drei kleine Kinder, die auf den Feldern Gemüse holten. Sie verliefen sich im Dunkeln und fragten einen Metzger, ob sie bei ihm übernachten können. Kaum betraten sie sein Haus stürzte sich der Metzger auf sie, um sie zu töten. Er zerteilte die Körper und gab sie in ein Pökelfass. Sieben Jahre später kam der gute Heilige Nikolaus beim Metzger vorbei und verlangte, das im Pökelfass eingelegte Fleisch zu kosten. Der Metzger flüchtete daraufhin vor lauter Angst und der Heilige Nikolaus - gab den drei Kindern ihr Leben zurück.

Heiliger Josef mit Lilie und dem Jesuskind

Figur des Heiligen Josef mit Lilie und dem Jesuskind. Die Figur ist aus Gips und farbig gefasst. Der hl. Josef trägt Bart, gekräuseltes Haar, trägt rot-gelb-grünes Gewand und steht auf einem flachen Sockel . In seiner rechten Hand hält er eine Lilie. Die Lilie in der Hand von Josef weist auf dessen Reinheit und Unschuld im Zusammenhang mit der Geburt Jesu hin. In der linken Hand trägt er das Jesuskind. Dieses sitzt wie bei einer Figur aus der Romanik aufrecht hält in der linken Hand eine Weltkugel mit Kreuz und und hat die rechte Hand zum Segen erhoben. Die Figur hat vor allem am Sockel eine Reihe von Farbabplatzern, ist aber insgesamt in einem guten Zustand.die Lilie in der Hand von Josef auf dessen Reinheit und Unschuld im Zusammenhang mit der Geburt Jesu.

Statue Unbeflecktes Herz Mariäs

Gipsstatue mit der Darstellung des unbefleckten Herzens Marias. Die Statue steht auf einem Sockel. Sie trägt ein Kopftuch, eine weiße Tunika und über dieser ein Tuch in blauer Farbe mit goldenen Sternen. Auf ihrer Brust ist ein goldenes, brennendes Herz im Strahlenkranz. Es ist analog zu Darstellungen des heiligsten Herzens Jesu, mit einem Kranz weißer Rosen umwunden. Die Rosen symbolisieren die Jungfräulichkeit und Reinheit Mariens. Unten auf der Rückseite der Statue befindet sich unten die Inschrift: Eig J. St. 1928 Nr 107 Die Statue zeigt eine Reihe von Abplatzungen, ist aber ansonsten in einem relativ guten Zustand. Die Herz-Mariä-Verehrung richtet sich auf Maria, die Mutter Jesu, als Person, die sich Gott und den Menschen widmete und dem Heilswerk ihres Sohnes unterordnete. Die Herz-Maria-Verehrung geht bis auf die Kirchenväter zurück und kam insbesondere im 17. und im 19. Jahrhundert zusammen mit der Verehrung des Herzen Jesu zur Blüte.

Herz Jesu Statue

Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist eine Ausdrucksform der römisch-katholischen Spiritualität. Dabei wird das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente der Kirche verehrt. Die Jesusstatue steht auf einem Sockel. Christus ist mit langem gewellten Haar und Bärten dargestellt. Er trägt eine Tunika und darüber ein rotes Tuch mit goldenem Randstreifen und grüner Rückseite. Christus zeigt Wundmale an Händen und Füßen. Auf seiner Brust befindet sich ein rotes, golden brennendes Herz in einem Strahlenkranz. Quer über das Herz läuft ein goldenes Ornament (die stilisierte Dornenkrone?). Die Verehrung des Herzen Jesus geht bis auf das frühe Mittelalter zurück. Die neuzeitliche Verehrung des Herzen Jesu gründet sich auf den vier Visionen der französischen Ordensfrau Margareta Maria Alacoque zwischen dem 27. Dezember 1673 und 1675 zurück. Einen Höhepunkt fand die Verehrung in der zweiten Hälfte des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts. In diesem Zeitraum entwickelte sich der heute verbreitetste ikonographische Typus, der Jesus mit sichtbarem Herzen zeigt, meist mit Segensgestus oder indem er auf das Herz weist.

Maria mit Kind (art deco)

Statue der Muttergottes mit Kind auf der Mondsichel im Stil des Art Decos. Die Darstellung ist vom Typ der Eleousa („Barmherzige“) oder Glykophilousa („Liebkosende“). Maria wird dem Kind zugewendet dargestellt, während sich die Gesichter der beiden berühren. Maria ist am Rücken mit einem Mantel bekleidet. Sie steht auf der Erde, aus der links und rechts die Spitzen der Mondsichel herausragen. Die Figur ist beschädigt, da ein Teil des Heiligenscheins abgebrochen ist. Der Heiligenschein des Jesuskinds hat auch eine Fehlstelle. Daneben existieren einige Farbabplatzungen. Die Köpfe von Maria und dem Jesuskind waren in einem Stück abgebrochen und wurden danach an die Körper angeklebt. Unten auf der Rückseite befindet sich die Inschrift 200 ü G.D.K. Aus der alten Schule in Filzen (heute Konz-Filzen)

Segnendes Jesuskind

Segnendes Jesuskind auf einer Sternenkuppel welche wiederum auf einem Sockel steht. Das Jesuskind mit lockigem Haar trägt eine hellblaue Tunika und hält in der linken Hand eine Weltkugel und segnet mit der rechten Hand. An der Rückseite findet sich das Firmenlogo (des Herstellers) mit den Buchstaben KSKW. Das Objekt ist stark beschädigt. Der Kopf ist mehrfach abgebrochen und wurde dilettantisch viel zu weit nach vorne geneigt wieder angeklebt.

Die Heilige Familie

Die Figurengruppe stellt Josef, Maria und den etwa 8-jährigen Jesus dar. Jede Figur steht auf einem Sockel. Diese 3 Sockel sind miteinander verbunden. Josef trägt Bart und hat schütternes Haar. Mit der linken Hand fasst er sich an sein Herz, in der rechten Hand trägt er einen Stängel mit Lilienblüten. Die Lilie in der Hand von Josef weist auf dessen Reinheit und Unschuld im Zusammenhang mit der Geburt Jesu hin. Er trägt eine hellblaue Tunika und darüber ein braunes Tuch. Dieses besitzt eine goldene Einfassung und die goldenen Lilien des Wappens der französischen Könige. Die königlichen Liliensymbole auf dem Mantel deuten auf die "königliche Herkunft" Josefs aus dem Geschlecht König Davids hin. Maria faltet die Hände zum Gebet und trägt ein rotes Gewand. Der darüberliegende Mantel ist blau und mit goldenen Sternen. Diese sind ein Symbol für "Stella maris" (Meerstern) den Stern, der der einzelnen Seele auf dem „Meer des Lebens“ die Richtung weist. Das Jesuskind segnet mit der (etwas beschädigten) rechten Hand und hält in der linken Hand ein Buch auf dem der Schriftzug "Si vous mai mez imitez moi" in Deutsche übersetzt "Wenn du mich liebst, ahme mich nach" zu sehen ist. Aufgrund des französischsprachigen Textes auf dem Buch des Jesuskinds und der königlichen Lilien auf dem Überwurf von Josef kann eine Herkunft aus Frankreich angenommen werden. Da Karl X., der letzte französische König, der das Lilienwappen führte, bereits 1830 abdankte und die Figur um 1900 hergestellt wurde, sind diese Lilien als allgemeines Symbol für die königllche Herkunft Josefs aus dem Hause Davids zu betrachten. Die Verehrung der Heiligen Familie ist seit dem Mittelalter nachweisbar. In der katholischen Tradition begann die Verehrung der Heiligen Familie in der gegenreformatorischen Barockzeit. Sie nahm ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nochmals einen Aufschwung, der bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts reichte. Man sah in dem 30 Jahre währenden Leben Jesu in der Heiligen Familie ein bedeutungstiefes Mysterium und ein hilfreiches Vorbild für das vielfach gefährdete Familienleben. Wir bedanken uns ganz herzliche beim Museum am Dom in Trier für die Unterstützung bei der Entschlüsselung der auf den Figuren dargestellten Symbolik.

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