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Goldwaage (Präzisionswaage) als Standgerät

Goldwaagen zeichnen sich durch eine hohe Genauigkeit aus. Diese wird auch durch einen am Mittelgelenk befestigten und nach oben auf eine Skala zeigenden Zeiger erreicht. Goldwaagen, die als Standgerät gebaut wurden, haben zumeist die Eigenschaft, dass die beiden Waagschalen durch Betätigung einer vor dem Ständer gelegenen Klappe auf den Sockel herabgelassen und wieder hochgehoben werden können. Dies wird dadurch realisiert indem das Mittelgelenk mittels eines Stifts hochgeschoben und wieder heruntergelassen wird. Dieser Mechanismus dient dazu, dass die Waagschalen nicht in Schwingung geraten können und so auch sehr kleine und leichte Objekte wie z.B. Goldstaub nicht herunterfallen können. Eine weitere Erleichterung sind 2 kleine Teller. Auf diese kann man die zu wiegenden Gegenstände und die möglicherweise auch sehr kleinen und leichten Gewichte ablegen. Die Teller besitzen einen Griff mit dem der Teller gefahrlos auf der Waagschale abgelegt werden kann. Die Waage steht auf einem Kästchen mit einer Schublade. In dieser ist der Gewichtsatz für die Waage zu finden. Erhalten sind 10 mit ihrer Gewichtsangabe gepunzte Messinggewichte von 1/100g bis 20g. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Waage für Flüssigkeiten

Bei dieser Waage handelt es sich um eine Waage für Flüssigkeiten. In die an den herabhängenden "Arme" kamen in den Ring und das unten angebrachte Näpfchen jeweils Gläser (ähnlich Reagenzgläser) hinein, die hier leider verloren gegangen sind. Verwendet wurden diese Waagen Mitte des 20.Jh. Die Proberöhrchen zeigen im Vergleich die Masse der vorher möglicherweise zentrifugierten Flüssigkeiten an. Die Waage steht auf einem nicht originalen Holzfuß. Ein Rohr das auf einem runden Fuß befestigt ist, ist auf etwa 2/3 der Höhe durch das Mittelgelenk mit dem Waagebalken verbunden. Ein dicker fixer Zeiger mit einer Skala zeigt vom Mittelgelenk nach oben. Ein dünner Zeiger, der auch nach oben zeigt, ist mit dem Waagebalken fest verbunden. An den Enden des Waagebalkens ist über einen mehrfach gebogenen Stab jeweils ein trichterartiger nach unten in einem Loch endender Behälter aufgehängt. Etwas über dem Behälter befindet sich ein Ring aus einem Metallband. Keine Informationen zum Hersteller und zum Baujahr.

Mohr-Westphalsche Waage (2)

Die Mohr-Westphalsche oder hydrostatische Waage ist eine ungleicharmige Hebelwaage und dient nicht der Bestimmung des Gewichts eines Gegenstands,, sondern der Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten. Sie ist eine Weiterentwicklung der Mohrschen-Waage (nach Karl Friedrich Mohr). Physikalisches Grundprinzip: Der statische Auftrieb, den ein Körper erfährt, der in die Flüssigkeit eingetaucht wird, ist proportional zur Masse der verdrängten Flüssigkeitsmenge. Daraus kann bei bekanntem Volumen des Körpers auf die Dichte der Flüssigkeit geschlossen werden (Archimedisches Prinzip). Die Waage ist so konstruiert und kalibriert, dass die Dichte der Flüssigkeit direkt dezimal abgelesen werden kann. Die Konstruktion der Waage: Die Waage besteht aus einem Fuß und einem Ständer. Mit der Schraube am Fuß kann die Waage kalibriert werden. Auf dem Ständer ist ein Band aus Messing befestigt, das links in einer vertikalen Biegung ausläuft. In der Mitte der Biegung und auf Höhe der Mitte des Waagebalkens ist eine Metallspitze angebracht. Das "Mittelgelenk" des Waagebalkens ist am rechten Ende des Bandes auf diesem befestigt. Den rechten Teil des Waagebalkens teilen Kerben in 10 gleiche Teile. Statt der 10. Kerbe ist ein Haken angebracht , der an einem feinen Platindraht den Senkkörper mit Thermometer aufnimmt. Das Ende des linken Teils des Waagebalkens trägt ein Gegengewicht mit Dorn. Sind der Dorn und die Metallspitze auf gleicher Höhe, so ist die Waage im Gleichgewicht. Der Senkkörper befindet sich in einem Standzylinder, der zur Kalibrierung der Waage mit 4° warmen destilliertem Wasser gefüllt wird . Zur Waage gehören auch sechs Reiter. Die beiden großen haben eine identische Größe (und Gewicht). Die kleinen haben 1/10 bzw. 1/100 des Gewichts der großen Reiter. Der Senkkörper wird in das mit Flüssigkeit gefüllte Glas abgelassen und erfährt in einer Flüssigkeit einen Auftrieb. Dieser wird durch kleine Hakengewichte, die in die Kerben des Balkens eingehängt werden, ausgeglichen bis die Waage sich im Gleichgewicht befindet. Aus der Größe und der Lage der Hakengewichte kann nun der Dichtewert der Flüssigkeit bestimmt werden. Die Punzierung mit ASE in einem Waagebalken zeigt das nur 1957 verwendete Firmenlogo. Der Wiegevorgang: Der am Waagebalken hängende Senkkörper wird in das 4° warme Wasser getaucht. Um den Auftrieb durch das Wasser auszugleichen wird der große Reiter an den Haken des rechten Waagebalkens gehängt. Die Waage ist nun wieder im Gleichgewicht. Falls noch nicht kann mit der Stellschraube am Fuß der Waage nachjustiert werden. Das Gewicht des großen Reiters ist dabei gleich des Gewichts des der vom Senkkörper verdrängten Wassermenge, dessen Dichte definitionsgemäß 1 sein soll. Füllt man den Standzylinder nun anstatt mit dem Destilliertem Wasser mit einer Flüssigkeit der Dichte 2, so erfährt der Tauchkörper den doppelten Auftrieb, weil die verdrängte Flüssigkeitsmenge doppelt so schwer ist. Hängt man den zweiten großen Reiter an den Haken, so ist die Waage wieder im Gleichgewicht. Allgemein: Ist die Dichte über 1, so bleibt der erste große Reiter am Haken. Je ein großer, mittlerer und kleiner Reiter werden so in die Kerben eingehängt, bis die Waage im Gleichgewicht ist. Die Dichte der Flüssigkeit kann dann direkt abgelesen werden und ist dann 1,xxx. Der zweite große Reiter liefert dabei die erste Dezimale der Dichte, der mittlere die zweite und der kleine die dritte Dezimale. Ist die Dichte der Flüssigkeit unter 1, dann wird der erste große Reiter entfernt und die anderen 3 Reiter werden in die Kerben gehängt bis die Waage sich im Gleichgewicht befindet. Die Dichte ist dann 0,xxx . Epilog: Zu finden waren diese „Waagen“ zumeist in Apotheken. Bei entsprechender Verwendung fällt sie heute auch noch unter das Eichwesen. Die Mohr-Westfalen-Waagen befinden sich heute extrem selten in der Anwendung, da die Dichtebestimmung mit der Waage eine gewisse Erfahrung mit deren Handling benötigt. Sie wurde heute überwiegend durch elektronische Dichtemessgeräte ersetzt die einfacher zu bedienen sind.

Kästchen mit einem Gewichtssatz

Rechteckiges Gewichtskästchen aus hellem, lackierten Holz mit Scharnierdeckel. Vorne befindet sich ein Verschlusshaken. Der Kasten enthält in filzunterlegten Vertiefungen für 11 Ausgleichsgewichte zwischen 100 g und 1g. Vor diesen befinden sich 13 Aussparungen für Gewichtsplättchen zwischen 500 mg und 1mg. Von diesen sind allerdings nur 7 erhalten. Eine weitere Aussparung ist für eine vorhandene Pinzette vorgesehen.

Gewicht 500g

500 g Gewicht aus einem Gewichtssatz. Auffällig sind die vielen Eichstempel, die zeigen wie lange dieses Gewicht genutzt wurde. Leider ist kein Stempel dabei, der das Eichamt identifizieren könnte. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Gewichtsstück 200g

200 g Gewichtsstück aus einem Gewichtssatz. Auffällig sind die vielen Eichstempel, die zeigen wie lange dieses Gewicht genutzt wurde. Der Stempel, der das Eichamt identifiziert, ist der mit dem geschwungenen Band und in diesem die Buchstaben D R (für Deutsches Reich). Die Zahl 22 ist der Code für den Eichaufsichtsbezirk Stuttgart, die 8 darunter der Code für das Eichamt Ebingen in diesem Aufsichtsbezirk. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Analysewaage in Glasvitrine

Analysewaage (Apothekerwaage, Feinwaage) in einer Glasvitrine des Herstellers Becker Fils & Co, H.L. auf einer Marmorplatte. Verstellbare Füße zur Optimierung des Gleichgewichts. Die Waage besitzt eine sehr komplexe Mechanik. Sie besitzt mehrere Kalibrierungs- Möglichkeiten aber keine Eichstempel. Vorne links unter der Skala befindet sich das Logo des Herstellers Becker Fils & Co, H.L., ein fliegender Adler vor eine Fahne.

Apothekerwaage mit 2 Gewichtssätzen

Apothekerwaage mit 2 Gewichtssätzen auf Holzsockel mit 2 Schubladen. In jeder Schublade befindet sich ein Gewichtssatz. Ein langer nach unten gerichteter Zeiger zeigt auf eine Skala auf der genau das Gleichgewicht festgesellt werden kann. Die Waage steht auf 4 höhenverstellbaren Füßen die dazu dienen die Waage horizontal eben auszurichten. Im Gewichtssatz finden sich Gewichtsstücke von 200g bis 10 mg. Dies spricht für eine extreme und für Arzneimittel notwendige Genauigkeit dieser Waage. Auf dem Waagebalken befinden sich Eichstempel (Schlagstempel) 22/ DR / 8 vom Eichaufsichtsbezirk Stuttgart, Eichamt Ebingen für die Jahre (bis zu denen die Eichung gültig war) 24, 27, 29, 31, 33, 35, 36, 37, 39, 42, 63, 55, 69, 52, 54, 57, 59, 61. Ein weiterer Schlagstempel ist nicht mehr lesbar. Die Waage war somit fast 40 Jahre in Gebrauch in einer Apotheke. Auch die Gewichte sind z.T. mit vielen Eichstempeln von 2 Eichämtern gestempelt: Bei 22/DR/1 handelt es sich um den Eichaufsichtsbezirk Stuttgart (22) mit dem Eichamt Stuttgart (1). Bei 22/DR/8 handelt es sich um den Eichaufsichtsbezirk Stuttgart (22) mit dem Eichamt Ebingen (8). Die Wahrscheinlichkeit ist demnach groß, dass die Gewichtstücke von der Fa. Kern stammen, die heute (2023) noch ihren Sitz in Albstadt-Ebingen hat. Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Kleine Säulenwaage (Arztwaage, Personenwaage) Seca (3)

Personenwaage (Säulenwaage, Neigungsgewichtswaage) der Firma SECA. Sie wurde überwiegend im medizinischen Bereich verwendet. Zur Anzeige des Gewichts besitzt die Waage ein rundes Ziffernblatt, das außer der Gewichtsangabe von 0 bis 140 kg und dem Firmenlogo leider keine weiteren Informationen enthält. Leider keine weiteren Informationen zu dieser Waage.

Handwaage 500g

Handwaage (Feinwaage, Apothekerwaage, Balkenwaage) für Gewichte bis zu 500 g. Die Handwaage besitzt einen nach oben gerichteten Zeiger, der anzeigt, wenn sie im Gleichgewicht ist. Die beiden Schalen sind aus vernickeltem Blech. Am linken Balken befinden sich 18 Jahreszahlen von Eichungen von 1910 bis 1944 (d.h. Zahlen von 12 bis 46 in den Wappenschildern). Ganz rechts oben am Balken ist das Eichzeichen: 11 / D * R / 1 ( 11 steht für den Eichaufsichtsbezirk Köln, D R steht für Deutsches Reich, der * bedeutet, dass es sich um eine Eichung einer Feinwaage handelt, und 1 steht für das Eichamt Köln) Auf der anderen Seite des Balkens befindet sich die Inschrift 500 g. Dies ist die maximale Traglast dieser Waage.

Handwaage (Samenwaage) 20g

Handwaage (Samenwaage, Feinwaage, Apothekerwaage, Balkenwaage) aus Messing mit Schalen aus Horn für Gewichte bis 20 g. Die Handwaage besitzt einen nach oben gerichteten Zeiger, der anzeigt, wenn sie im Gleichgewicht ist. Die beiden Waagschalen sind aus Horn. Die Waage besitzt auf dem linken Waagebalken das Eichzeichen: 22 / D * R / 8 (22 steht für den Eichaufsichtsbezirk Stuttgart, D R steht für Deutsches Reich, der * bedeutet, dass es sich um eine Eichung einer Feinwaage handelt, und 8 steht für das Eichamt Ebingen) In der Mitte unter dem Gelenk der Schere steht die Zahl 51 (möglicherweise eine Modellnummer). Links daneben steht eine 22 in einem Schild, was bedeutet, dass die Waage 1920 mit einer Gültigkeit bis 1922 geeicht wurde. Auf dem rechten Teil des Waagebalken befindet sich die Inschrift 20 g für das maximale mit der Waage bestimmbare Gewicht.

Handwaage (Samenwaage) 5 g

Handwaage (Samenwaage, Feinwaage, Apothekerwaage, Balkenwaage) aus Messing mit Schalen aus Horn für Gewichte bis 5 g. Die Handwaage besitzt einen nach oben gerichteten Zeiger zur Bestimmung des Gleichgewichts. Die beiden Waagschalen sind aus Horn. Die Waage besitzt auf dem linken Waagebalken das Eichzeichen: 22 / D * R / 1 (22 steht für den Eichaufsichtsbezirk Stuttgart, D R steht für Deutsches Reich, der * bedeutet, dass es sich um eine Eichung einer Feinwaage handelt, und 1 steht für das Eichamt Stuttgart) Am Ring über der Schere befinden sich * auf der einen Seite 6 Punzen mit den Zahlenwerten: 66, 50 61,74, 83, eine Punze ist überstempelt * auf der anderen Seite 17 Punzen mit den Zahlenwerten: 27, 31, 33, 35, 37, 38, 39, 42, 44, 52, 54, 54, 57, 59, 61, 76, eine Punze ist überstempelt. Weiterhin befinde sich zwischen Ring und Öse auf einer Bleiplombe das Eichzeichen des Eichamts Stuttgart. Auf dem rechten Teil des Waagebalken befindet sich die Inschrift 20 g für das maximale mit der Waage bestimmbare Gewicht.

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