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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Frankenthaler Porzellan - Figuren

Frankenthaler Porzellan - Figuren

Einzelfiguren und Gruppen der Porzellanmanufaktur Frankenthal

Im frühen 18. Jahrhundert gelang es Böttger und von Tschirnhaus nach zahlreichen Versuchen das erste europäische Porzellan herzustellen. Obwohl das Geheimnis des „Weißen Goldes“ streng gehütet wurde, verbreitete es sich rasch in Europa. 1755 kam es nach Frankenthal, wenig später nach Zweibrücken. In 45 Jahren Produktion entstanden in der Frankenthaler Manufaktur Tafelgeschirre und Tischaufsätze. Die zerbrechlichen Einzelfiguren und Figurengruppen sind zuweilen von antiken Mythen inspiriert, sie zeigen darüber hinaus eine breite Vielfalt von Themen des höfischen und ländlichen Lebens sowie Themen der Jagd, der Berufswelt, der Kinderwelt und vieles mehr. Porzellan diente als Dekoration für die höfische Tafel aber auch für die Tafel reicher Bürger. Das Historische Museum der Pfalz besitzt eine der größten Sammlungen der weltweit geschätzten Erzeugnisse aus Frankenthal.

[ 82 Objekte ]

"Der Knabe als Reittier"

Felssockel mit spielenden Kindern. In der Mitte ein, auf einem Knaben reitendes Mädchen. Links davon ein sich bückender Knabe mit Hut, der den krabbelten Knaben antreibt. Rechts daneben in knieender und halbliegender Position zwei Mädchen die den Spielenden zuschauen. Im Vordergrund liegt ein Hut auf dem Sockel. Das Modell ist von Johann Peter Melchior.

"Die vier Jahreszeiten"

Bemalte Vierfigurengruppe der "Vier Jahreszeiten". Sie stehen auf einem hochgewölbten, ringförmig gestützten Rosensockel mit Goldranken. Die vier Jahreszeiten sind in Gestalt von vier Putti: der Frühling mit Blumenkranz und der Sommer mit Garben in den Händen umarmen sich. Traubenranken schlingen sich um Kopf und Oberkörper des Herbsts, der in der Rechten einen weingefüllten Römer und in der Linken einen Krug hält. Der Herbst sitzt auf einem Fass. Der Winter sitzt als einziger der vier Jahreszeiten auf dem grasbewachsenen Sockel. Vor ihm steht ein kleines Kohlebecken über das er sich wärmend die Hände hält. Ein rosa Mantel mit Hermelinpelzfutter bedeckt Schultern und Kopf.

"Kastagnettentänzerin"

Tanzende junge Frau mit Kastagnetten in den Händen. Ein Bein schwingt sie in der Tanzbewegung. In den erhobenen Händen hält sie Kastagnetten. Gekleidet ist sie in ein weißes Kleids mit purpurfarbenen Blumen auf dem Rock und goldfarbenen Streublumen auf dem Mieder mit einem schwarzen Einsatz. Die Ärmeln verziert am Handgelenken je eine dunkelblaue Schleife, ebenso je eine Schleife als Verzierung an den roten Schuhen. Auf den hochgesteckten Haaren trägt sie einen blauen Hut mit rotem Zierband und Goldrand. Sie steht auf einem Sockel mit grünen Grasflecken und gelb-orangenen Blumen.

"Der Raub der Sabinerin"

In die Höhe komponierte Dreiergruppe, die als Vorbild Giovanni da Bolognas Werk in der Loggia dei Lanzi in Florenz hat. Der überwundene Bärtige, kniend am Boden, der Sieger stehend darüber, in seinen Armen darüber, kompositionell in der Runddrehung weitergeführt, die geraubte Sabinerin in sich aufbäumender, hilfesuchender Haltung. Inkarnat Haare in grau und braun, Frau mit Diadem in blau, Gold und rot im Haar. Kniender mit blutbeflecktem Stein in der Rechten. Reicher Sockel mit Manganrot und goldgefassten Rocaillen. Blaumarke: Steigender Löwe.

"Der Pudel als Reittier"

Auf einem gestuften Erd-Rasen-Sockel steht ein schwarz-weiss gezeichneter Hund, der von einem knienden, farbig reich staffierten Mädchen mit einer weißen Decke drapiert wird. Ein Junge mit gelbem Wams und roten Hosen besteigt den Hund wie ein Reittier. Ein kleiner Bub, in violett-gelb, packt ihn am Schwanz. Ein kleines Mädchen in weißem, langen Hemd spielt daneben. Blaumarke CT und drei Punkte Ritzzeichen CF 3

"Der Raub der Helena"

Ein kleines Boot über einem dem Wasser nachempfundenen Sockel, mit drei Figuren. Ein Mann in antikisierter Rüstung trägt eine Frau, die den rechten Arm erhoben hat. Der Brustpanzer und Helm des Mannes ist schwarz und silberverfärbt. Sein Knierock ist goldfarben ornamentiert. Der weiße Mantel ist mit einem dunkelolivfarbenen Blumenmotiv überzogen. Der Oberkörper der Frau ist unbekleidet, ihr Unterkörper ist von einem Tuch, weiß mit einem roten Blumenmotiv, bedeckt. Auf dem Kopf trägt sie ein goldfarbenes Diadem, die Haare sind hochgesteckt. Vor den beiden in gebückter Haltung die Gestalt des Bootsführers. Dieser hat ein weißes Tuch mit großförmigen Blüten in Purpur um die Hüften geschlungen. Die Schiffsplanken und der Anker ist dunkelbraun, die Wellen sind dunkelblau-grau-grünfarben gehalten, der Schiffskörper ist weiß. Darstellung einer Szene aus der griechischen Mythologie: Paris entführt Helena von Troia. Unterglasurblaue Marke mit steigendem Löwen, eingeritzt: "JH" ligiert, P 6

"Mädchen mit Gewürzkörbchen"

Das Mädchen sitzt auf dem Rand zweier geflochtener Henkelkörbe, die als Gewürzbehälter dienten. Sie hat eine Blume in der rechten Hand. Die Körbe sind außen blass olivfarben, innen weiß. Das Mädchen trägt ein Kleid mit schrägen, purpurnen Streifen, begleitet von blauen Blüten. Umgebunden hat sie eine weiße Schürze mit blauen Punkten. Das Mädchen und die Körbe befinden sich auf einem Rocaillesockel. Das Modell der Figur ist wohl von Karl Gottlieb Lück. Unterglasurblaue CT-Marke, 76.

"Meleager und Atalante"

Vollplastik einer Dreiergruppe. Dargestellt sind ein Mann und eine Frau zu deren Füßen ein Putto sitzt. Sie sind alle, bis auf den von faltenreichen Tüchern bedeckten Hüftbereich, nackt. Die Tücher sind weiß und gelb sowie mit Streublumen verziert. Der Mann steht, die Frau sitzt auf einem mit Gras bewachsenen Felsen. Beide sind einander zugewandt und berühren sich mit einem Arm. Das Fell eines Ebers liegt zu Füßen des Mannes. Im Hintergrund der Gruppe ist ein Baum. Die Porzellanfigur zeigt einen Ausschnitt aus der Sage des Meleager und der Atalante. Bei der Jagd auf den kalydonischen Eber verliebt sich Meleager, Sohn des Königs Oineus von Kalydon, in die amazonenhafte Läuferin Atalante, die einzige Frau die teilnimmt. Es gelingt ihr als erste den Eber zu verletzen. Als Meleager ihr Fell und Kopf übergeben möchte, ruft er dadurch den Zorn der anderen Jagdteilnehmer herauf. Im Verlauf des Streites tötet Meleager seine beiden Onkel. Um die Hand Atalantes zu erhalten, die eigentlich ewige Jungfräulichkeit geschworen hatte, muss Meleager sie im Wettlauf besiegen. Durch eine List abgelenkt verliert Atalante und die beiden heiraten. Unterglasurblaue CT-Marke mit Kurhut zwischen zwei Punkten. Aus der Zeit Lincks 1762-1780, das Modell ist um 1765 entstanden.

Meeresgöttin "Thetis"

Die Meeresgöttin Thetis als Akt mit Perlschmuck begleitet von Fisch und Muschel. Farblich ist die Plastik sehr blass gehalten. Thetis Hüfte ist mit einem weißen, faltenreichen Tuch bedeckt, der Oberkörper ist unbekleidet. In der rechten Hand hält sie einen Handspiegel. Ihr Haupt ziert ein tiefblaues Diadem mit Goldrand. Um ihren Hinterkopf ist ein Perlenband geschlungen. Thetis sitzt auf einem Fisch, der sich wiederum in einer großen Muschel befindet. Der Fisch ist in blassen grün und Grautönen gehalten. Er hat ein rotes Maul und rote Flossen. Die Muschel ist innen weiß mit blassvioletten Flecken. Der Sockel und die Muschelunterseite ist bräunlich. Ein Modell von Adam Bauer. Blaumarke: CT mit Kurhut, 80.

"Knabe neben Weinbütte"

Der Knabe lehnt an einer Weinbütte. Auf dem Kopf trägt er einen dreiseitig hochgeschlagenen Hut der mit einer Blume verziert ist. gekleidet ist er in eine Kniebundhose, eine Jacke mit Knöpfen und ein Rüschenhemd. Seine Schuhe sind mit je einer Schleife verziert. In seiner linken Hand hält er eine Weintraube, in der rechten Hand einen kurzen Kolben. Er steht auf einem Rocaillesockel. Die Plastik ist nicht bemalt. Blaumarke: CT mit Kurhut, 83.

"Himmelfahrt"

Die Figur stellt den heiligen Joseph, kniend auf einer Wolkenbank dar. Seine Hände hält er verschränkt vor der Brust. Sein Blick ist flehend zum Himmel hoch gerichtet. Gekleidet ist er in ein tiefblaues Gewand. Sein darüber geschlungener Mantel ist außen purpurviolett mit einem aufgemalten, kräftigeren Karomuster. Innen ist es von einem blasseren purpurviolett. Vor ihm schwebt ein nur mit einem Lendenschurz bekleideter Putto, der ihn mit beiden Händen am Arm berührt. Aus den Wolken heraus ragen zwei Puttenköpfe. Blaumarke: steigender Löwe, Ritzmarke: ligiertes JH.

"Die erschreckten Kinder"

In der Mitte steht ein Knabe mit Maske vor dem Gesicht. Er ist in ein grün-blau-purpur kariertes Harlekin-Gewand gekleidet. Sein Mantel, den er darüber trägt, ist weiß mit einem Goldrand. Die Maske stellt ein rot-braunes Männergesicht mit schwarzen Haaren und Schnurrbart dar. Auf dem Kopf trägt er einen türkisfarbenen Hut mit einer weißen, grünen, roten und purpurnen Feder. In seiner rechten Hand hält er eine Art Knüppel. Mit der linken fasst er sich an den Kopf. Um ihn herum befinden sich ein kleiner kriechender Junge und ein am Boden sitzendes, sich rückwärts nach hinten beugendes, kleines Mädchen. Die Kleidung des Jungen ist blassgelb mit kurzen, schwarzen Strichen. Das Mädchen trägt einen blau-gestreiftem Rock mit einer purpurfarbenen, weißgetüpfelte Schürze. Marke CT, Ritzzeichen: 83. XOW.

"Der kleine Fischer"

Porzellanfigur eines Fischerknaben. Er ist barfuß und steht auf einem kleinen, runden Rocaille-Sockel. Aus seinen Schultern ragen kleine weiße Flügel. Er schaut nach links oben. Seinen Kopf bedeckt ein schwarzer Schlapphut. Um den Hals hat er ein buntes Halstuch gebunden. Gehüllt ist er in eine rosa Jacke und eine rotbraune Hose. In seiner linken Hand hält er vor sich einen großen grauen Fisch, in seiner rechten Hand hält er einen Kescher. Blaumarke: steigender Löwe, Ritzmarke: PH 3.

"Fortuna mit Füllhorn"

Eine weibliche Figur steht mit dem rechten Bein auf dem Erdglobus, in Kontrapost dazu die weitausgebogene Gewandfahne, die vom ausgestreckten linken Arm gehalten wird. Die ganze Figur steht auf einem Rocaille-Sockel. Die Frau ist nackt bis auf ein langes Tuch, dass ihre Scham bedeckt. Das Tuch ist blau mit bunten Streublumen. Die Haare trägt sie hochgesteckt. In der rechten Hand hält sie ein braunes Füllhorn. Aus diesem Füllhorn quellen Münzen hervor. Aufgrund des Füllhorns als Attribut handelt es sich um die Glücks-und Schicksalsgöttin Fortuna. Der Globus ist pastellfarben bemalt. Gestützt wird die Frau durch einen grün-bräunlichen Baumstumpf. Das Inkarnat ist weiß, ein leichtes rosa betont einzelne Stellen. Blaumarke: steigender Löwe, Pressmarke: PH, 6.

"Die Demaskierung"

Porzellanfigur einer Dame mit Kavalier. Die Dame hält in ihrer linken Hand eine Maske und in der rechten einen Fächer. Gekleidet ist sie in ein weites Kleid. Der Überrock ist gelb mit grünen Blumen und so nach oben gerafft, dass der orange-rot gestreifte Unterrock zu sehen ist. Ihre Miederweste ist hellgrün mit weißen Rüschen an Dekolleté und Ärmeln. Sie beugt sich leicht mit dem Oberkörper zu dem Kavalier hin. Der Kavalier ist in eine gelbe Kniehose, orangefarbene Weste sowie einen purpurfarbenen Rock gekleidet. Der Rock ist längsgestreift mit auf Lücke gesetztem Ornament. Der Sockel ist umsäumt von Rocaillen. Löwenmarke am Rand.

"Liebespaar"

Porzellanfigur eines Liebespaars auf einem länglichem Rocaillesockel mit Gold, Purpur und Grasstaffierung. Die Dame sitzt rechts auf einem Felsen. Sie trägt eine weiße Jacke mit Goldrändern, einen Rock mit Blumen und Streifendekor, außerdem noch gelbe Schuhe und einen gelben Hut. Beide Arme hat sie leicht vor sich erhoben. Ihren Oberkörper hat sie nach links gedreht. Dort steht in Schrittstellung vor einem Baumstumpf ein Kavalier in weißer Jacke mit blauem Blumenmuster. Unter der Jacke trägt er eine rot-gelb-gemusterter Weste und darunter ein weißes Hemd. Gekleidet ist er in rosa Hosen, hellgelbe Strümpfe und schwarze Schuhe. Mit seiner rechten Hand versucht er ihre rechte Hand zu nehmen, sein linke Hand liegt auf ihrer rechten Schulter. Blaumarke: steigender Löwe.

"Boreas und Oreithya"

Porzellanfigur des Boreas, in der griechischen Mythologie die Verkörperung des winterlichen Nordwindes und der Nymphe Oreithyia. Beide sind nackt, die Unterkörper nur von weiten Tüchern bedeckt, die faltenreich um die Hüften geschlungen sind. Boreas Tuch ist gelb mit grünen Streublumen darauf. Das von Oreithyia ist weiß mit blau, gelb und grünen Streublumen. Boreas wirft sich Oreithya auf die linke Schulter. Oreithyia erhebt beide Arme in verzweifelter Geste gen Himmel. Die Porzellanfigur steht auf einem grün-braun bemalten Sockel. Aus diesem ragt als Stütze für die Figur ein Baumstamm hervor. Die Szene zeigt die mythische Legende der Entführung der Oreithyia. Oreithyia war die Tochter des attischen Königs Erechtheus und der Praxithea. Von Boreas wurde sie von den Ufern des Ilisos nach Thrakien entführt.

"Der kleine Läufer"

Porzellanfigur eines kleinen Jungen. Er ist in einer laufenden Bewegung erstarrt. Auf dem Kopf trägt er eine Mütze mit CT-Monogramm. Farblich ist er sehr weiß belassen und glasiert. Sein Ärmelaufschlag am linken Arm und die Kniebundhose sind gelb. Der Rasensockel ist grün. Aus diesem ragt ein rotbrauner Baumstamm heraus, der zur Stütze des Läufers dient. Seine Schnallenschuhe sind rot umrandet. Das Modell ist von K. Linck. CT Marke, darunter VIII.

Vase "Allegorie des Winters"

Ein Mann lehnt sich an eine Vase, fast sitzt er auf ihr. Gekleidet ist er in einen blassorangen Rock, dessen Aufschlag, ebenso wie der der Mütze pelzbesetzt ist. Unter dem Rock trägt er ein blassgelbes, bis oben hinzugeknöpftes Wams. Um den Hals ist ein weiß-blau-rot gestreifter Schal. Dasselbe Muster findet sich in seiner um die Hüfte geschlungenen Schärpe. Es handelt sich um eine Personifikation des Winters. Die linke Hand liegt auf der Brust, der rechte Arm ist abgewinkelt und ausgestreckt, die Finger angewinkelt. Seine Hose ist blassorange. Blaumarke: CT, Malermarke: AB.

Vase "Allegorie des Frühlings"

Dargestellt ist eine junge Frau, die auf dem Rand einer Vase sitzt. Die rechte Hand legt sie hinüber zur reich bewegten Rocaillevase. Der linke Arm abgewinkelt nach oben, kontrapostisch dazu die Kopfhaltung. In der linken Hand hält sie einen kleinen Strauß Blumen. Weitere Blumen liegen auf ihrem Schoß. Ihr Kleid ist weiß und mit blauen, orangen, purpurnen und goldenen Streifen verziert. Die Ärmel sind Ellenbogenlang und enden in weiten Rüschen. Die Schuhe sind hellgelb. Um den Hals trägt sie eine eng anliegende doppelreihige Perlenkette. Die Vase ist in gelblichen und grünlichen Farben gehalten. Mit Goldfarbe sind die Ränder und Rocaillelinien betont. Ein Modell von Johann Friedrich Lück. Blaumarke CT.

"Dame im Spiel mit Kindern"

Eine junge Dame sitzt auf einem Felssockel auf einer Wiese. Gekleidet ist sie in ein bodenlanges Kleid unter dessen Saum eine schleifenverzierte Schuhspitze herausragt. Der Unterrock ist altrosa mit purpurnem Saum. Um die Taille trägt sie eine blau-gräuliche Schärpe. Ihr Obergewand ist weiß mit einer goldenen Schnürung am Oberteil vorne. Der Kragen ist rüschenartig und bräunlich. Ihre blonden Haare sind zu einer antikisierten Hochsteckfrisur gebunden und mit einem dunkelroten Band verziert. Um die Hüfte trägt sie ein weißes, faltenreiches Tuch geschlungen. Verspielt hält sie zwei längliche, braune Objekte aus der Reichweite von zwei kleinen Jungen. Diese versuchen an ihr hochzuklettern um an die Objekte zu gelangen. Der vom Betrachter aus gesehen links stehende Junge trägt eine grüne Mütze, eine hellbraune Hose, dunkelbraune Schuhe und eine weiße Jacke mit rotem Saum und goldenen Knöpfen. Quer über seinem Oberkörper liegt eine Gelbe Schärpe. Der Junge rechts ist in eine ähnliche Jacke und Schuhe gekleidet. Seine Hose ist hellgelb und reicht bis an die Knie. Er hat keine Mütze auf dem Kopf. Der Sockel ist in Grün- und Brauntönen gehalten und soll an eine Wiese erinnern. Ein Modell von Peter Melchior (1779 - 1793) für die Porzellanmanufaktur Frankenthal. Marken: Unter­­glasur­blaue CT-Marke mit Kurhut, 3 Punkte; Ritzzeichen "FZ" und "F IX".

"Liebespaar in einer Weinlaube"

Porzellangruppe eines weintrinkenden Pärchens aus der Anfangszeit der berühmten Frankenthaler Porzellanmanufaktur. Das Pärchen in sommerlich-luftiger Rokokokleidung sitzt auf einer Gartenbank vor einer Art Rankgitter, das mit Trauben behängt ist. Das Leitornament des Rokoko, das Rocaille, dominiert die Komposition und scheint diese fast zu überwuchern. Die Porzellangruppe ist einem Stich des französischen Kupferstechers François Joullain (1697-1778) nachempfunden. Dieser Kupferstich "Le Dejeuné, ou L'Alliance de l'Amour et du Vin" (das Frühstück oder die Verbindung von Liebe und Wein) von 1751 hat wiederum das Gemälde "Die Liebenden" von Jean-Marc Nattier (1685-1766) zur Vorlage. In der Frankenthaler Porzellanmanufaktur griff man häufig auf Bildvorlagen französischer Künstler zurück, die vor allem durch Kupferstiche weite Verbreitung fanden.

"Hottenträger"

Der Hottenträger hat den Kopf etwas nach unten gedrückt und schaut vom Betrachter aus gesehen nach rechts unten auf den Boden. Er steht auf einem flachen Roccaillesockel,der leicht purpurfarben verziert ist, mit in Gold hervorgehobenen Linien. Der Sockel stützt die Figur unterhalb der Hotte. Er trägt einen schwarzen Dreispitz, eine weiße, geknöpfte Pluderhose, darüber einen leicht bräunlichen Schurz sowie eine meergrüne Weste mit goldenen Knöpfen. Darüber hat er einen offen stehenden Rock mit quadratischem Blümchenmotiv an. Die Blumenblätter sind gelblich auf Purpur. In der rechten Hand hält er quer einen kurzen Kolben. Blaumarke: Löwe, JAH lig.

"Winzer"

Der Winzer hat einen Logel vor sich stehen. Er ist gerade dabei, mit zwei Kolben darin zu stampfen. Er steht auf einem flachen Rocaillesockel, der mit Gold und Purpur verziert ist. Auf dem Kopf trägt er einen breitkrempigen schwarzen Hut. Gekleidet ist er in einen braunen Rock mit quadratischen Feldern, die regelmäßig abwechselnd horizontal und vertikal schraffiert sind. Vorne ist der Rock mit goldenen Knöpfen geschlossen. Darunter trägt er einen weißen Schurz. Nach einem Modell von Johann Friedrich Lück. Löwenmarke: JAH lig.

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