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Freilichtmuseum Roscheider Hof Haus Molz

Haus Molz

Emaillierter Regulierofen

Ein kleiner grün emaillierter Ofen. Über der Brennkammer befindet sich eine mit 2 durchbrochenen Türen verschließbare Kochmöglichkeit, welche auch die Möglichkeit bietet einen Tiegel in das Feuer zu hängen. Über dieser befindet sich oben am Ofen noch eine weitere Platte. Unten an der Brennkammer ist ein kleines Türchen zur Regulierung der Luftzufuhr. Unterhalb von dieser befindet sich die Ascheschublade mit der Aufschrift E.M. 01. Auf einem fast exakt gleichen Modell, das sich im Depot des Hessenparks befindet steht an dieser Stelle D.R.G.M. (steht für "Deutsches Reichs Gebrauchs Muster") Hersteller: entweder - wie wohl auch das Vergleichsstück im Hessenpark - die Ludwigshütte bei Biedenkopf (Hessen) oder nach Carlshütte (bei Rendsburg)

Kanonenofen mit Jungendstildekor

Dauerbrandofen bzw. Regulierfüllofen, auch zur Verfeuerung von Kohle geeignet. An der Rückseite beim Anschluss für den Schornstein Hebel zur Regulierung der Luftzufuhr. Klappe zum füllen mit Kohlen am Deckel. An der Frontseite Ornament mit Inschrift "N= 62" .Der Deckel zur Brennkammer fehlt (dort wäre wahrscheinlich der Name des Herstellers zu finden gewesen.). Ein doppelter Rost trennt die Brennkammer von der verzierten Ascheschublade. Der Ofen steht auf drei ebenfalls mit Jugendstilelementen verzierten Füße Der Durchmesser wurde an der breitesten Stelle gemessen.

Quintofen

Ein Quintofen ist ähnlich wie ein Pottofen ein meist ziemlich kleiner runder Ofen ohne Ausmauerung mit flachem Abschluss mit Sockel oder Füßen. Quintöfen besitzen zudem eine flache Haube mit zwei Griffen, die wie eine umgedrehte Schüssel den Ofen bedeckt. Die Schüssel konnte bei Bedarf umgedreht und zum Erwärmen von Wasser verwendet werden. Der Name kommt von der Hütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier), die ihn erstmalig hergestellt hat. Ob dieser Ofen in Quint hergestellt wurde liegt zwar nahe, läßt sich ohne weitere Informationen nicht sicher sagen, da dieses Modell auch bei anderen Hütten verbreitet war. Der Ofen ist ein so genannter Hinterlader, d.h. er wurde vom Nebenraum (oder Flur) aus befeuert. Hergestellt wurde der Ofen von der Eisenhütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier). Diese wurde 1683 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Sie betrieb von 1857 bis 1891 bei Schweich ein eigenes Eisenbergwerk. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kommt das Unternehmen zum Klöckner-Konzern, der 1925 das Walzwerk stilllegt und zum 31.1.1972 diesen Unternehmensteil ganz aufgibt. Quint-Öfen wurden von Ende des 17. Jahrhunderts bis 1960 hergestellt. Heute (2021) sind nur noch das Schloss des Hüttenherrn und einige Verwaltungsgebäude erhalten.

Haus Molz

Das Haus wurde im Jahre 1808 als Anwesen eines recht wohlhabenden Vollbauern erbaut. Es stellt sich als zweistöckiges, dreiraumtiefes Einhaus aus Fachwerk dar, dessen Wohn- und Stallteil im Erdgeschoß aus Schieferbruchstein gemauert ist. Durch die Anordnung dreier Raumzonen hintereinander bekommt die Küche in der Mitte des Hauses am Ende des Hausgangs kaum Licht. Es handelt sich um eine sogenannte "Schwarze Küche", die - sieht man von einem kleinen Fensterchen in der Giebelwand ab - nur vom offenen Feuer des Küchenherdes erhellt wurde. Das Gebäude wurde im Museum in seinem Zustand von 1875 wiederaufgebaut. Aufgrund des frühen Todes seines Erbauers wurde es seit 1875 nur noch sporadisch in Notzeiten bewohnt und blieb so ohne gravierende Umbauten erhalten. Das Haus war im Zweiten Weltkrieg Außenstelle eines Kriegsgefangenenlagers, hauptsächlich für französische Kriegsgefangene. Eine thematische Ausstellung hierzu befindet sich im Flur des Hauses. Im Obergeschoss wurde nach alten Fotografien die Vergitterung der Fenster und die Ausstattung des Schlafraums mit aus rohem Holz zusammen gezimmerten Betten für die Kriegsgefangenen rekonstruiert.

WIndfege "Reform"

Windfege (Rotationsworfelmaschine, Getreidereinigungsmaschine) der Marke Reform. Hersteller ist die 1900 gegründete Firma "Heinrich Wilhelm Dreyer" aus Osnabrück (nach dem Zweiten Weltkrieg in Wittlage). Der Gründer des Unternehmens ist Heinrich Wilhel Dreyer, der ältere Bruder von Heinrich Dreyer , dem Gründer der Amazone-Werke. Neben Windfegen produzierte die Firma auch Düngerstreuer, Kartoffelsortierer daneben baute Heinrich Wilhelm noch Maschinen wie Ladegeräte und Pickup-Trommeln für viele Ladewagenhersteller. Die Handelsmarken waren Diadem, Wittekind und Triumph. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Firma ausgebombt und produziert nach Kriegsende ab 1847 wieder in Wittlage. In den 1980er-Jahren geriet sie in finanzielle Schwierigkeiten und wurde ca 1990 endgültig geschlossen. An der Frontseite der Windfege befindet sich in einem roten Feld die weiße Aufschrift "Reform - ORIGINAL DREYER - No 4 - Heinrich Wilhelm DREYER, Osnabrück".

Göricke Damenrad von 1949

Ein 28 Zoll Damenrad der Firma Göricke aus Bielefeld. Das Rad ist schwarz lackiert, mit dünnen weißen und roten Linien. Die Rahmennummer ist: 2.006.941, was auf das Produktionsjahr 1949 hinweist. Am Unterrohr wurde ein Abziehbild mit dem Schriftzug „GÖRICKE“ angebracht, am Sitzrohr ein Rotes, mit dem Aufdruck „57 Jahre Göricke“. Von der Beleuchtung ist der Dynamo nicht Original, da er aus dem Versandhaus „Quelle“ stammt.Die Werkzeugtasche befindet sich noch am Originalplatz, unterhalb des Sattels. Das Rad verfügt über eine Rücktritt- sowie einer Stempelbremse die auf das Vorderrad wirkt. Zwei unklare Punkte seien noch erwähnt. Zum einen ist das Rad mit Pedalen ohne Rückstrahler ausgestattet, obwohl diese seit 1937 Pflicht sind. Zum anderen ist ein Gepäckträger aus der Vorkriegszeit verbaut. Möglicherweise hat das etwas mit der Mangelwirtschaft nach dem Krieg zu tun. Aber da sind wir uns nicht ganz sicher.

Ein einfaches Flacheisen

Einfaches, relativ schwerer Flacheisen mit 2,5 cm dickem Boden. Der Bügel in rheinischer Form ist auf dem Eisen angenietet. Zwischen den beiden Befestigungspunkten des Eisen befindet sich die Zahl "18". An der Spitze des Eisens befindet sich eine Gussmarke mit den Initialen "K W", die wir aber keinem Hersteller zuordnen konnten. Zwischen den Initialen befindet sich ein nicht identifizierbarer Gegenstand.

Flacheisen schwarz lackiert

Einfaches, relativ schweres Flacheisen mit 2,5 cm dickem Boden. Der Bügel in rheinischer Form ist auf dem Eisen angeschweißt. Zur späteren Verwendung als Dekorationsobjekt wurde das Bügeleisen schwarz lackiert.

Bügeleisen GM18

Einfaches, relativ schweres Flacheisen mit 2,6 cm dickem Boden. Der Bügel in rheinischer Form ist auf dem Eisen angeschweißt. Zwischen den beiden Befestigungspunkten des Eisen befindet sich die Initiale "GM". An der Spitze des Eisens befindet sich als Größenangabe die Zahl "18".

Flacheisen mit geriffelter Oberfläche

Einfaches, relativ schweres Flacheisen mit 2,3 cm dickem Boden und geriffelter Oberfläche des eigentlichen Eisens.. Der Bügel in rheinischer Form ist auf dem Eisen angeschweißt. An der Spitze des Eisens befindet sich die Größenangabe "17".

Einfaches Elektrobügeleisen

Das Elektrisches Bügeleisen der ist ein Haubeneisen mit Gusseisensohle und einer Haube aus vernickeltem Eisenblech. Der Holzgriff ruht auf mit französischen Griffstützen. Es besitzt als (männliche) Stecker einen zweipoligen, sogenannten Waffel- oder Bügeleisenstecker, wie er für Heißgeräte wie Waffeleisen, Bügeleisen oder Wasserkochern verwendet wurde. Der Anschluss für das Elektrokabel ist als Stecker mit Metallummantelung ausgeführt. Das Bügeleisen konnte ausschließlich mit Wechselstrom mit 200/240 Volt Spannung . Das Bügeleisen besitzt keinen Thermostat. Leider ist das Typenschild nicht mehr vorhanden. Bügeleisen werden seit dem 17. Jahrhundert zum Glätten der Wäsche verwendet. Die ersten Bügeleisen bestanden aus einer Metallplatte und einem bügelartigen aus Eisen. Daher auch der Name. Mit der Elektrifizierung der Haushalte setzten sich Elektrobügeleisen mehr und mehr durch. Die Leistung der Geräte lag bei meistes bei etwa 500 W.

Blockeisen mit Stift zum Arretieren

Blockeisen waren sehr schwere Bügeleisen und typische Arbeitsgeräte von Schneidern. Im Gegensatz zum häuslichen Bügeln, das eine typische Frauenarbeit war, wurde diese Bügeleisehn von Männern genutzt. Das Blockeisen ist ein sogenanntes Wechsel-Plättbolzen mit ausklinkbarem Holzgriff. Dieser kann durch zwei Halterungen auf dem Eisen geschoben werden und wird dann mit einer am Stiel des Griffs angebrachten Lasche arretiert. Der Griff konnte dabei abwechselnd auf mehrere Eisen montiert werden um ein kontinuierliches Bügeln zu ermöglichen. Die gerade nicht gebrauchten Eisen werden dabei auf einem Ofen oder im Feuer erhitzt. Keine weiteren Informationen zum Hersteller. Das Eisen und sein Griff sind sehr stark angerostet. Die Spitze des Griffs ist mit einem Lappen umwickelt. Wie der Name schon sagt, bestehen diese Eisen aus einem Block, Eisen oder Stahl geschmiedet bzw. gegossen. Sie haben ein beträchtliches Gewicht von 3-12 kg und wurden vorwiegend von Schneidern ab etwas Mitte des 18. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert benutzt. Das in der Glut des Stubenofens erhitzte schwere Eisen konnte mit dem vorher abgenommenen Griff wieder aus dem Feuer herausgezogen werden und wurde dann auf einer Eisenplatte oder auf dem Fußboden abgestellt. Der Nachteil dieses Eisens ist, dass man beim Einführen und Sichern des Griffs an glühend heissem Metall herumfummeln muß, was nicht ganz ungefährlich gewesen sein dürfte da das Eisen selber ist extrem schwer ist.

Haushaltsnähmaschine Wertheim "Mosella" mit Gusseisernem Unterbau

Die Nähmaschine wurde von der Firma Wertheim, Frankfurt, unter der Nummer S 94057 in den 1920er Jahren hergestellt. Die Grundlackierung der Gestell-Nähmaschine ist schwarz, mit vielen goldfarbenen Verzierungen. Auf der Rückseite ist ein großes ""K"" in ein Ornament eingearbeitet. Die Maschine wurde nicht unter der Fabrikmarke ""Wertheim"" ausgeliefert, sondern für den Großhändler F. Wilh. Cunz aus Coblenz. (siehe Bild) unter dem Namen "Mosella" Das gusseiserne Untergestell ist ebenfalls reichhaltig verziert. Der Modellname MOSELLA, ist auf einer Metallplatte, mittig angeschraubt. An beiden Seiteneilen ist ebenfalls der Namen des Großhändlers sowie ein zusätzlicher Hinweis auf den jüdischen Besitzer der Firma Wertheim. Im Ruhezustand wird die Maschine durch einen Holzhaube geschützt, die ebenfalls den Namen „Mosella“ trägt. Leider ist der Deckel ohne Griff und Schloss. Deckel und Arbeitsplatte zeigen deutliche Gebrauchsspuren. Technisch gesehen, Technisch gesehen handelt es sich um eine Schwingschiffchen-Geradstich-Flachbett-Nähmaschine mit Tretantrieb.

Haushaltsnähmaschine Junker & Ruh Modell G

Eine Junker & Ruh aus dem Jahr 1901. Hergestellt im Werk Karlsruhe unter der Serien Nummer 668.880. Die Grundfarbe des Tretmodels ist schwarz mit goldfarbenen Ornamenten, die sich über den Arm und um die Bodenplatte verteilen. Auf der Vorder- und Rückseite steht groß der Firmenname Junker & Ruh, auf der Säuleninnenseite der Buchstabe „G“. Er steht für Schwingschiffchen Maschinen die primär für kleine Gewerbebetriebe hergestellt wurden. Der Aufspulapparat wird über das Handrad angetrieben und ist noch funktionsfähig. Das Schwingschiffchen ist vorhanden und samt Mechanik in gutem Zustand. Der Arbeitstisch ist aus Holz und war leicht vom Holzwurm befallen. Unterhalb davon gibt es 2 Schubladen zur Aufnahme von Nähutensilien. Das gusseisernem Untergestell mit Tretantrieb lässt ein Versenken der Nähmaschine nicht zu.

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