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Freilichtmuseum Roscheider Hof Haus Stein

Haus Stein

Armeleuteküchenherd

Armeleuteküchenherd für kleine Wohnungen, z.B. in Bergarbeitersiedlungen Er konnte sowohl als Heizofen als auch als Küchenherd verwendet werden. Sehr einfaches Modell mit Brennkammer, Aschekasten, Bratrohr und 2 Gruppen von Ofenringen zum Einhängen von Töpfen. Keine Herstellerangabe oder Herstellerlogo erkennbar. Der Herd ist funktionsfähig und wir u.a. bei Vorführungen der Lebenden Geschichte genutzt.

Haus Stein aus Niedermennig

Das Haus stand ursprünglich in Obermennig, etwa 5 Kilometer Luftlinie südlich des Museums im sogenannten „Konzer Tälchen“. Im Mauerwerk des Hauses fand sich die Zahl 1834, die sich wahrscheinlich auf das Jahr der Erbauung bezieht. Erbauer des Hauses waren Matthias Meyer und Barbara Dellinger, die im Jahr 1834 heirateten. Matthias Meyer war vom Beruf Maurer, also Handwerker, was die sehr kleinen Ökonomiegebäude für ein paar wenige, ausschließlich für den Eigenbedarf gehaltene Tiere erklären könnte. Der Name des Hauses war in Obermennig und Krettnach „Maouer“ und von dem Beruf des Besitzers abgeleitet. In Niedermennig wurde für das Haus der Name „Sähns“ (Stein) benutzt. Letzte Besitzerin des Hauses war die im Urkataster von 1882 eingetragene Maria Kugel. Nach ihrem Tod war das Haus über 100 Jahre unbewohnt und wurde als Lagerschuppen benutzt. Das Haus war an seinem originalen Standort niemals elektrifiziert worden, da es zum Zeitpunkt der Elektrifizierung von Konz und Umgebung im Jahr 1906 nicht mehr bewohnt war. Da das Haus über 100 Jahre nicht bewohnt war, ist das Gebäude fast unverändert im Erbauungszustand erhalten. Das Haus ist vom Typ eines zweiraumtiefen Flurküchenhauses mit einem offenen Kamin in der Küche. An dem Kamin befand sich ursprünglich ein Takenheizungsanlage. Nach Entfernung der Takenplatte wurde das Loch vermauert und die untere Seite des in der Wohnstube befindlichen Takenschrankes abgesägt. Später wurde das Haus mit Einzelöfen beheizt. An der Rückseite der Küche befindet sich ein kleiner Backofen. Ein Anbau, der 30 bis 40 Jahre später hinzugekommen sein dürfte und im Kataster von 1882 als Ökonomiegebäude eingetragen ist, erweitert das Haus in der Tiefe um einen dritten Raum. Die Übertragung in das Freilichtmuseum Das Haus wurde im Frühjahr 2003 vermessen, in allen Details fotografiert und an seinem Originalstandort abgebaut. Die Steine und alle noch verwendbaren Originalbestandteile wurden in das Museum gebracht und dort eingelagert. Vom Herbst 2010 bis zum Frühjahr 2011 wurde das Haus von zwei spezialisierten polnischen Bauhandwerkern wieder aufgebaut. Im Erdgeschoß sind heute die Werkzeuge für mehrere Handwerke wie Bäcker, Küfer und Maler ausgestellt. Das Obergeschoß ist als Wohnung im Stil der Zwischenkriegszeit eingerichtet.

Arme-Leute-Regulierofen

Arme-Leute-Regulierfüllofen. Kleiner Säulenofen, nach dem Bauprinzip eines Irischen Regulierfüllofens hergestellt. Es existiert nur eine einzige Tür für Brennkammer und Aschekasten. Eine Reguliermöglichkeit besteht durch ein Rad an dieser Türe und durch einen Zeiger am Ausgang in Richtung Kamin. (Dieser ist wohl aus Kostengründen aussen nicht emailliert). Innen mit Schamotte ausgekleidet Deckel abnehmbar und dort einen Topf einhängen zu können. Das Brenngut lag auf einem Rost (aber keinem Rüttelrost). Einfaches , geometrisches Dekor am oberen Aufsatz, an der Tür zur Brennkammer und an den Füßen. An der Vorderseite der Säule ist eine Plakette mit dem Buchstaben O im Jugendstildesign un der Zahl 22 1/2 angeschraubt. Das O könnte ein Warenzeichen sein, allerdings war es uns bisher nicht möglich die Firma zu diesem zu finden.

Kaminplatte mit 4 kleinen Figuren

Kaminplatte mit 4 kleinen Figuren in den Ecken. Möglicherweise Allegorien der Vier Jahreszeiten. VD Nr 934 - zeigt eine deutlich kleinere Platte mit den im Prinzip selben Jahreszeiten-Modeln. Unsere Platte zeigt nur zwei der dort abgebildeten Figuren, diese dafür doppelt. So ist links oben und unten der Frühling und rechts oben und unten der Sommer abgebildet. Die Platte ist stark verwittert, was darauf hindeutet, dass sie warscheinlich als Kaminplatte genutzt wurde. Ob für die beiden Abdrücke der identischen Figur das gleiche Model oder ein sehr ähnliches genutzt wurde läßt sich auf Grund des schlechten Erhaltungszustands der Platte nicht definitiv sagen. Die Platte ist im Museum im Haus Stein in die rekonstruierte Takenheizung als Takenplatte eingebaut.

Waschkessel der Marke Möllhoff Feuerbeton

Ein 100l fassender von unten beheizbarer Kessel der Marke Möllhoff Feuerbeton (Hildesheim). Ein Waschkessel ist ein beheizbarer Behälter, der zum Erhitzen von Wasser bzw. Waschlauge dient und in dem Wäsche gewaschen wird. Die Beheizung erfolgt meist durch ein Holz- oder Kohlenfeuer. Bis zur allgemeinen Verbreitung der Waschmaschine ab den 1960er Jahren gehörten Waschkessel zur Ausstattung der meisten Haushalte, heute werden sie nur noch selten verwendet. Der Kessel konnte für verschiedenste andere Zwecke verwendet werden: Als Waschkessel zum Wäsche waschen, als Wurst- oder Schlachtkessel oder auch in Gerbereien. In der Landwirtschaft wurde er auch zur Zubereitung von Viehfutter, zum Erhitzen von Gläsern beim Einwecken und Eindosen verwendet. Der Waschkessel besteht aus zwei Teilen, der Feuerungsanlage unten und dem eigentlichen Kessel darüber. Der Kessel besitzt einen Deckel und einen Einsatz. Die Feuerungsanlage besitzt 2 Türen: die obere Tür dient zu Befüllen mit Brenngut, die untere zur Entnahme der Asche. Die obere Tür zeigt die Schrift "Feuerbeton Möllhoff" mit Flammen im Hintergrund. Möglicherweise ist dies das Logo des Unternehmens. Die untere Tür besitzt die Inschrift 2 . 1 . 0 und einen Schieber zur Regulierung der Luftzufuhr. Der Anschluss mit Schlauch zum regulierten Ablassen der Flüssigkeit im Kessel ist leider nicht mehr vorhanden.

Hocker mit Eichstempeln

Hocker aus Holz mit 4 Füßen und Eichstempeln. Bei der Sitzfläche handelt es sich um den ehemaligen Deckel eines Holzfasses. Dies wegen der Zahl 956, hinter der vermutlich noch eine "l" für Liter folgte. Auf der Oberseite des Hockers befindet sich die Eichmarke 11 / DR / 53 bedeutet: 11: Eichaufsichtsbezirk Köln / 53 Eichamt Cochem (bestand bis 1958) , daneben im Schild 34 (bedeutet Eichung bis 1934) Am andern Ende der Oberseite befindet sich der Schriftzug Cond. a. M.... (wahrscheinlich Cochem a.d. Mosel). Die Oberfläche des Hockers wurde zu etwa 3/4 abgeschliffen, sodass das hellere Holz wieder zum Vorschein kam. Ausgenommen sind die Teile der Oberfläche mit den Inschriften, sodass diese erhalten wurden.

Lange benutzte Tafelwaage

Tafelwaage aus dem Hause Rhewa (Rheinische Waagenfabrik A. Freudewald) nach dem Konstruktionsprinzip von Joseph Béranger mit vielen Eichstempeln von 1970 bis 2002. Eine Tafelwaage unterscheidet sich von einer einfachen Balkenwaage durch das Gestänge im Inneren. Dieses bewirkt, dass das Moment am Waagebalken von der Position der Gewichte auf der Schale unabhängig ist. Auch werden Schrägstellung als auch Standortbewegungen bei der Béranger-Waage besser kompensiert, was die Nutzungsmöglichkeiten der Tafelwaage wesentlich erweitert. Die Waage besitzt auf der einen Seite eine Halterung für die Schütte und auf der anderen Seite eine Tafel zur Auflage der Gewichte. Sie ist für ein Gewicht von bis zu 10 kg zugelassen. Sie besitzt auf der Vorderseite einen blauen Aufkleber mit dem damaligen Firmenlogo und der Aufschrift 10 kg. Rechts daneben befindet sich der blauen und runde Aufkleber der letztmaligen Eichung mit dem Code 4 / D für die Eichaufsichtsbezirk Bad Kreuznach (für ganz Rheinland-Pfalz) und der Jahreszahl 2002. Auf der Rückseite der Waage befindet sich ein identische Aufkleber des Herstellers und links daneben ein viereckiger blauer Aufkleber mit der Aufschrift Eichbehörde RheinlandPfalz geeicht bis 2002. Am Gestänge der Waage befindet sich ein als Schlagstempel der Eichstempel 11 / DR / 2 - es handelt sich hier um den Eichaufsichtsbezirk Köln, Eichamt Aachen mit den Jahrgangsstempeln für die Jahre 70, 78, 80, 82 - bis zu denen die jeweilige Eichung gültig war. Links daneben befinden sich Reste eines blauen Aufklebers an dem nur noch Reste der Zahl 92 zu erkennen sind. Des weiterem ist am gleichen Waagebalken der Schlagstempel Wägebereich 50 g bis 10 kg , das wohl ursprüngichze Logo (Kreis in Dreieck) der Rheinischen Waagenfabrik A. Freudewald und der Code "A 397e" angebracht. Bei letzterem handelt es sich um das Zulassungszeichen der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) . Wir bedanken uns beim Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz für die Informationen zum Eichwesen.

Unterstellige Kaffeemühle aus Holz

Unterstellige Kaffeemühle aus Holz. Besitzt zum Einfüllen eine Kuppel über dem Einfülltrichter. Knauf der Kurbel und Frontseite der Schublade wurden (nachträglich) rot gestrichen. Die Kaffeebohnen und/oder der Kaffeeersatz werden bei dieser Mühle oben in die Kuppel eingefüllt und fallen in einen Blechtrichter. Die Mühle besitzt ein unterstelliges (d.h. der Mahlgrad wird wird von unten geregelt) Kegelmahlwerk. Unter dem Mahlwerk befindet sich eine hölzerne Schublade mit einem Holzgriff in die das Kaffeepulver nach dem Mahlvorgang fällt. Bedient wird das händisch angetriebe Mahlwerk mit einer Kurbel, die sich oberhalb der Kuppel befindet. Die Kurbel besitzt einenflachen flachen Stiel und einen kugelförmigen Holzgriff. Einfach gefertigt, keine Hinweise auf den Hersteller.

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