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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (München) an das Historische Museum der Pfalz (Speyer)

Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (München) an das Historische Museum der Pfalz (Speyer)

Seit der Gründung des Historischen Museums im Jahre 1869 haben die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen das Historische Museum der Pfalz mit Leihgaben von Gemälden in jeweils unterschiedlicher Zusammensetzung unterstützt. Diese generöse Tradition wurde auch nach der staatsrechtlichen Abspaltung der Pfalz aus dem Freistaat Bayern ab 1945 weitergeführt.

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Ritter Johann Baptist Anton Freiherr von Flachslanden (1739-1822)

Porträtgemälde des ursprünglich aus dem Elsaß stammenden Ordensritters und Komturs zu Dätzingen und Rohrdorf Johann Baptist Anton Freiherr von Flachslanden. Der Porträtierte trägt eine Malteser Ordenstracht mit schwarzem Übermantel. Die Linke deutet auf ein aufgerolltes Schriftstück, auf dem man Segel- und Ruderschiffe mit Flagge erkennt. Auf einem weiteren Papier ist zu lesen: "Etablissement de l´ordre de Malte". Beides darf unschwer als Hinweis auf die Dienste des Dargestellten für die Flotte des Malteserordens gelesen werden. Rechts im Mittelgrund findet sich eine Büste des Kurfürsten Karl Theodor in antikem Schuppenpanzer. Diese wiederum verweist auf die enge Bindung des Porträtierten an den Kurfürsten. Der Dargestellte trägt eine zeitgenössische Perücke mit einer Seitenrolle über den Ohren. (Eichner 1981, Anhang Nr. 208) Ursprünglich wurde der Porträtierte interpretiert als: Karl August Reichsfürst von Bretzenheim. Jener Karl August Reichsfürst von Bretzenheim (an der Nahe) war ein illegitimer Sohn Carl Theodors. Barbara Grotkamp-Schepers (Frankfurt a.M. 1980, S.109) wiederum hat in dem Dargestellten den Grafen Franz Albert von Oberndorff sehen wollen, eine These, von der sie selbst schreibt, dass sie "zweifelsfrei nicht zu erhärten" sei. Das Gemälde wurde schließlich erstmals im Ausstellungskatalog "Wittelsbach und Bayern" (1980) von Steffi Röttgen richtig als Bailli Johann Baptist von Flachslanden identifiziert. Dieser war als Bailli bzw. Komtur von Dätzingen ein vormaliger Generalkapitän des Malteserordens. Als solcher hatte er von 1768 bis 1779 auf maltesischen Galeeren im Mittelmeer gedient. Die Flotte des Malteserordens kämpfte 1775, 1782 und 1783 im Mittelmeer auf der Seite des Kaisers gegen die Türken. Gemeinsam mit dem Generalleutnant Graf Karl Albert von Minucci gelang es Flachslanden Kurfürst Karl Theodor, in dessen Dienste er 1780 getreten war, von der Errichtung einer eigenen Ordensniederlassung der Malteser in Bayern zu überzeugen. Dies gelang schließlich 1782. Als Großprior wurde der illegitime Sohn Karl Theodors ernannt, der damals erst 12jährige Karl August Reichsfürst von Bretzenheim. Fachslanden diente dem Großprior bis zu seinem Tod 1822. Der Malteserorden bayerischer Zunge war allerdings bereits 1808 wieder aufgelöst worden. [Ludger Tekampe]; Brandt hatte an der Wiener Akdemie von 1739- 1745 studiert. Er wurde 1749 Kurfürstlich-Mainzer Kabinettporträtmaler in den Diensten von Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein. Ab 1746 arbeitet er für den Kurfürsten Karl Theodor. Er wird erster Professor und Sekretärder Mannheimer Zeichnungsakademie. Als der Kurfürst 1778 nach München geht, folgt ihm Brandt erst drei Jahre später nach, gerät aber zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten und begeht 1878 Selbstmord. Zu Brandt siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Carl_Brandt (Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen)

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