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Telephon-Fabrik, AG vorm. J. Berliner

Als bekannte Telefonfabrik führt sie Hauptgeschäfte in Berlin-Steglitz und Hannover sowie Geschäftsstellen (ab 1925) in Danzig, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Magdeburg, Mannheim und München. Dazu gibt es zumindest für Marketing und Installation verschiedene Firmen in dieser Gruppe, wie die Magdeburger Telefon- und Installationsgesellschaft mbH, die Märkische Telephonfabrik AG, die Mitteldeutsche Telefon-AG, die Norddeutsche- und die Süddeutsche Telephonfabrik AG etc.

Verschiedene dieser Betriebe führen Filialen, wie z.B. die Westdeutsche Telephonfabrik AG, Düsseldorf, mit Filialen in Duisburg, Köln, Essen, Elberfeld und Hamm. Tefag geht frühzeitig in den Export: 1925 bietet Tefag z.B. über Friedr. Baur, Dietikon-Zürich, Detektor-Apparate und «Lampen-Apparate von 1-9 Lampen» an, wobei ein Superheterodyne der Schlager ist [293]. In den 20er Jahren arbeitet das Unternehmen zumindest in der Radio-Entwicklung mit C. Lorenz AG zusammen.

Ein typischer Firmenprospekt von 1925 weist im Kopfbereich gross TEFAG aus; unten heisst es Telephon-Fabrik Actiengesellschaft Berlin-Steglitz, vorm. J. Berliner und auf der Rückseite Westdeutsche Telephonfabrik Aktiengesellschaft, mit den erwähnten fünf Filialen. Die unterschiedliche Schreibweise von Aktiengesellschaft ist richtig!

Die Telephon-Fabrik Aktiengesellschaft vormals J. Berliner, welche als eine der ersten deutschen Firmen sich mit dem Bau hochwertiger Empfänger beschäftigt hat, baut nunmehr den neuen Anforderungen entsprechend: 1. Einfache Apparate, die beliebig zusammengestellt werden können. 2. Hochwertige Tefag-Empfangs-Apparate für alle Wellen in bekannter, erstklassiger Ausführung. Diese ermöglichen das Suchen fremder Stationen mit schwingendem Apparat, ohne dass das Schwingen auf die Antenne übergeht und dadurch die Nachbarn gestört werden.»

Ab 1924 bis 1927 - mit Ausnahme von 1926 - baut Tefag verschiedene Modelle von Superhets. 1927 bringt Tefag mit «Supertefag» wohl den ersten netzbetriebenen Superhet in Deutschland auf den Markt. Das aussergewöhnliche Design entwirft Prof. Bruno Paul. Der Erfolg ist sehr unbefriedigend, was wohl am Preis von 1084 RM liegt. Dem Superhet-Prinzip wendet sich Tefag danach erst wieder 1933/34 zu.

1929/30 übernimmt die Standard Elektrizitätsgesellschaft (SEG) der ITT (USA) die Tefag. Der Firmenprospekt aus diesem Rundfunkjahr entspricht den Vorjahren und offeriert «für den wahren Radiokenner» eine ganze Anzahl von Empfängern, Lautsprechern, eine Schallplatten-Abspieldose für elektrische Schallplatten-Wiedergabe und Kopfhörer - alles inkl. Preisen auf einer Seite zusammengefasst. Im Folgejahr ändert sich der Marktauftritt, doch bleibt das Signet mit der ein Wellenbündel haltenden Hand bis zuletzt auf jeder Unterlage.

Ebenfalls um 1930 herum erwirbt SEG auch Schuchhardt AG, Mix & Genest und die C. Lorenz AG. Besonders deutlich zeigt sich das z.B. bei den baugleichen Apparaten von 1933/34 wie «München 33» von Lorenz bzw. «Tefag 133», wo sich die sechs Modelle lediglich durch äussere Retouchen und das Namensschild unterscheiden.

Eine Zusammenstellung von 38 baugleichen Geräten mit Lorenz findet sich in [638651]. Rundfunkgeräte für den Export stellt Tefag noch bis 1943 oder 1944 her. Beispielsweise zeigt ein schwedischer Prospekt von Tefag Typ 5A mit Chassis von Lorenz, deren gleiches Gerät sich 10A nennt. Nach dem Krieg erlischt die Rundfunkproduktion.

Ab 1937 baut Tefag nahezu nur noch Super, sieht man von Volksempfängern und DKE ab.

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Analoges Festnetztelefon mit Wählscheibe
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