museum-digitalrheinland-pfalz
STRG + Y
de

Cornelius Heyl AG

Cornelius Heyl AG

1834: Gründung der Lederwerke Cornelius Heyl in Worms

Die Familie Heyl war ursprünglich in Bacharach ansässig und wird dort urkundlich seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erwähnt. Johann Cornelius III. Heyl (1789-1858) ist als der Begründer der Wormser Lederindustrie zu sehen, die das traditionelle Wormser Gerberhandwerk abgelöst hat. Er ebnete der Familie einen steilen Weg von wirtschaftlichem und sozialem Aufstieg. Im Jahre 1834 gründete er die Lederwerke Cornelius Heyl, die schon 1857 als größte Wormser Fabrik angesehen wurden. Durch seine Heirat mit Wilhelmine Martenstein wurde eine familiäre Verbindung zu alteingesessenen Wormser Ratsherren- und Kaufmannsfamilien geknüpft. Als lackiertes Leder aus London und Paris in Deutschland bekannt wurde, sollte dieses nun auch fabrikmäßig in Worms gefertigt und in der Schuhproduktion verwendet werden. Die Produktionspalette vergrößerte sich zusehends, sodass der Geschäftsführer 1839 zusätzlich eine Lederfabrik, die ausschließlich lackiertes Kalbleder für Schuhe produzierte, gründete.

Die Lederfabrik expandierte stetig und ab 1853 wurden weitere Produktionsstätten östlich der Speyerer Straße eingerichtet. In der Gründungszeit besaß die Firma nur drei oder vier Gebäude, 1889 hatten die Heyl'schen Fabriken 206 Gebäude, 1903 waren es 470 – inklusive Liebenau – und 1913 standen 510 Firmenbauten. 1865 hatte die Firma bereits 1.400 Mitarbeiter, 1873 waren etwa ein Drittel aller Wormser Industriearbeiter bei Heyl beschäftigt. Bis 1914 stieg die Arbeiterzahl auf 5.200. Insgesamt entwickelte sich die Lederindustrie in Worms zum stärksten Wirtschaftszweig der Stadt, der im Jahr 1907 ca. 4.750 Beschäftigte umfasste. (zur Unterbringung von Arbeitern in Worms siehe Aufsatz auf regionalgeschichte.net)

Einen beträchtlichen Aufschwung hatte das Unternehmen unter der Leitung von Cornelius V. Wilhelm von Heyl vollzogen, der 1861 die Geschäfte des Betriebes übernahm. Er machte sich als Politiker und Reichstagsabgeordneter einen Namen sowie als kultureller und sozialer Mäzen der Stadt Worms. Ein Höhepunkt war die Erhebung der Familie in den Adelsstand durch Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein im Jahre 1886 als „Freiherren von Heyl zu Herrnsheim“.

Nach dem Tod von Freiherr Cornelius Wilhelm von Heyl im September 1923, übernahmen seine Söhne die Lederwerke. Dr. jur. Cornelius VI. Wilhelm Karl (1874-1954) erbte das Stammwerk im Wormser Süden (mit 1924 gut 5.000 Beschäftigten), sein jüngerer Bruder Baron Ludwig Cornelius von Heyl zu Herrnsheim (1886-1962) übernahm ein bisheriges Zweigwerk der Cornelius Heyl AG in Neuhausen, das er zu einem eigenständigen Betrieb mit dem Namen „Heyl'sche Lederwerke Liebenau“ erhob. Die frühere Lederfabrik Louis Schlösser & Co. hatte sein Vater 1901 für die Produktion von Ziegenleder erworben.

nach: https://www.wirtschaftsgeschichte-rlp.de/a-z/c/cornelius-heyl-ag.html; 16.06.2023.

Objekte und Visualisierungen

Beziehungen zu Objekten

Zum 70. Geburtstag / Die Arbeiterschaft der Heylschen Werke
Objekte zeigen

Beziehungen zu Personen etc.

Der aufgerufene Akteur steht in Beziehung (links) zu Objekten, zu denen andere Akteure gleichzeitig in Beziehung (rechts) stehen.

[Person-Körperschaft-Bezug] Cornelius Heyl AG

Personenbeziehungen anzeigen

[Stand der Information: ]