Ab dem 19. September mussten in Deutschland alle Menschen, die nach den Rassegesetzen von 1935 als Juden galten, diesen „gelben Stern“ gut sichtbar auf ihrer Kleidung tragen, um sie für alle anderen als Juden zu kennzeichnen. Auf dem gelben, etwa handtellergroßen Stück Stoff abgebildet ist ein sechseckiger Stern, darin in schwarzer Schrift das Wort „Jude“ hervorgehoben. Die Buchstaben sind an das hebräische Schriftbild angepasst, das damit ins Lächerliche gezogen werden sollte. Das Zeichen wurde daher auch als „Judenstern“ beschrieben und stellte eine Form der öffentlichen Stigmatisierung dar: Nun für jeden deutlich erkennbar, waren die Träger offener Schikane und Demütigung ausgesetzt. Der Stern sollte stets auf der linken Brustseite des Kleidungsstückes zu sehen und fest angenäht sein. Wer der Kennzeichnungspflicht nicht nachkam oder die Markierung zu verstecken versuchte, hatte schwere Strafen zu erwarten. Auf die Einführung der Kennzeichnungspflicht folgte unmittelbar der Beginn der Deportationen.
Dieser "Judenstern" stammt aus dem Besitz der Familie Heimann aus Laufersweiler. Bis 1938 lebte Joseph Heimann mit seiner Frau Käthe geb. Geisel und der Tochter Claire in der Kirchgasse neben der Matzenbäckerei Joseph und war vermutlich in der Viehwirtschaft tätig. Im Mai 1938, noch vor der Reichspogromnacht, verließ die kleine Familie ihre Heimat, Claire war zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alt.
In Los Angeles lebte Joseph Heimanns Onkel Salomon, der bereits im 19. Jahrhundert als junger Mann in die USA emigriert war. Als der Nationalsozialismus das Leben in Deutschland für seine Familie zunehmend unmöglich machte, erklärte er sich bereit, für sie zu bürgen und ermöglichte ihnen die Ausreise nach Amerika.
Joseph Heimann hatte zunächst große Schwierigkeiten auf dem durch die Depression gebeutelten US-Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und schlug sich mit diversen Gelegenheitsarbeiten durch. Kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges zog die Familie nach New Jersey, um hier mit dem Schwager einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen.
2006 besuchte Claire Heimann Block mit ihrem Sohn Irwin und der Schwiegertochter Patricia ihren Geburtsort Laufersweiler und überließ dem Förderkreis Laufersweiler diesen "Judenstern" aus dem Familienbesitz.