Eisenguss; geschwärzt; Relief; Hochformat;
Die anlässlich des Neujahrs 1827 von der Sayner Hütte herausgegebene Neujahrskarte zeigt als Motiv die ehemalige Stiftskirche in Schwarzrheindorf bei Bonn. Sie gehört zum Typus Doppelkirche und wurde auf einem kreuzförmigen Grundriss errichtet. Die beiden übereinanderliegenden Kapellenräume sind durch eine achtseitige Decken- bzw. Bodenöffnung miteinander verbunden. Etwa zwei Jahrzehnte nach der Weihe (24.04.1151) wurde die Kirche im Zusammenhang mit der Einrichtung zum Kloster nach Westen hin um ein zweigeschossiges Langhaus erweitert und der Vierungsturm erhöht. Das Stift wurde 1804 aufgehoben; das Inventar ging verloren; die Stiftsgebäude verschwanden und die Kirche diente zwischenzeitlich als Lazarett, Magazin, Scheune und Pferdestall. 1818 machte der preußische Staatskanzler Hardenberg persönlich den Verkauf der Kirche rückgängig, wodurch sie vor dem Abriss bewahrt wurde. Es fanden bis 1865 Instandsetzungsarbeiten statt. Seit 1868 diente sie als Pfarrkirche St. Klemens.
Die Vorderseite ist beschriftet mit "DIE STIFTS=KIRCHE / ZU SCHWARZ=RHEINDORF BEI BONN" und auf der Rückseite ist als Negativeindruck die Beschriftung "SAYNERHÜTTE MDCCCXXVII" sowie die eingeritzte Zahl "14" zu erkennen.
Entwurf: Bernhard Hundshagen;
Modell: Heinrich Zumpft;