Kelch mit Deckel. Auf breit ausladendem, mehrfach eingezogenem Fuß mit umlaufender Godronierung und aufgelegtem, ornamental aufgelöstem Blattfries ist ein nach oben zulaufender Knauf aufgesetzt, der in einen schlanken Schaft ausläuft. An den Schaft schließt sich die mit Lorbeer- und Blattfries umschlossene Kuppa an, auf den ein Deckel mit godroniertem Rand und - über einer aus Lorbeerblättern geformten Wölbung - ein Kreuz folgt. Die aufgelegte Ornamentik erinnert sehr an eine bei Seling aufgeführte Terrine aus dem Jahre 1808 von Johann Alois Seethaler. Insofern gelten die dafür aufgeführten Angaben zur Datierung und Meisterzuweisung.
Hersteller-, Meistermarken, Punzen: Meistermarken am Fuß außen, Oberseite “SE”, “SEETHALER” und “LK” in Tropfenform, alle recht undeutlich. Feinstempel “759” mit Angabe des absoluten Silbergehalts pro 1000 g. Gravur auf der Unterseite: unter gekreuztem Palm- und Lorbeerzweig die Widmungsinschrift “Georg Heinrich Trapp 1821”.
Altargeräte aus Silber und Gold sind in evangelischen Kirchen äußerst selten. Der Kelch gelangte um 1822 in den Besitz der Speyerer Dreifaltigkeitskirche und ist ein herausragendes kunsthandwerkliche Zeugnis der Biedermeierzeit. Er ist Teile einer Schenkung mehrerer "Vasa Sacra" der in Speyer geborenen und damals in Triest lebenden Speyerer Kaufmannswitwe Anna Regina Trapp. Zum Gedenken an ihren 1821 in Triest verstorbenen Mann Georg Heinrich Trapp schenkte sie der Dreifaltigkeitskirche außerdem vier Gemälde für die Ostempore, eine kostbare Altardecke und eine Emporenerweiterung. [Ludger Tekampe, Wolfgang Knapp]