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Geschichtstaler zur Eröffnung der Walhalla 1842

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M021006]
Geschichtstaler zur Eröffnung der Walhalla 1842 (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Julia Paul (CC BY)
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Beschreibung

Die Vorderseite des Talers zeigt den klassizistischen Ruhmestempel in Donaustauf, den Ludwig I. zwischen 1830 und 1842 durch den Architekten Leo von Klenze (1784- 1864) bei Regensburg errichten ließ. Als gestalterisches Vorbild des Baudenkmals dienten antike Tempelbauten, konkret der Parthenontempel in Athen. Die Darstellung erfasst die gesamte Anlage in strenger Frontalsicht. Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.
Die Gedenkstätte sollte an bedeutende Persönlichkeiten aller gesellschaftlicher Bereiche aus dem deutschsprachigen Raum erinnern, denen zu Ehren Büsten im Inneren aufgestellt wurden. Die Grundsteinlegung für den „Ruhmestempel“ erfolgte am 18. Oktober 1830, dem 17. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Am 18. Oktober 1842, dem 29. Jahrestag der Völkerschlacht, eröffnete Ludwig I. den Bau. Jahrestag und Anlehnung an die nordische Mythologie, in der "Walhalla" die Ruhestätte der Gefallenen bezeichnet, machen die national und militärisch gesinnte Ausrichtung deutlich, wobei Ludwig als verbindendes Element der Geehrten die deutsche Sprache betonte.

Bei den sogenannten Geschichtstalern handelt es sich um 38 Münzen, die Ludwig I. im Laufe seiner Regierungszeit (1825-1848) schlagen ließ. Mit ihnen schuf er etwas zu dieser Zeit in Europa einzigartiges. Er verfolgte dabei das Anliegen, patriotische Gefühle zu stärken und die Öffentlichkeit an das Königshaus zu binden. Die Taler reihen sich in die königlichen Denkmalstiftungen ein und entsprechen auch der zeitgenössischen Hinwendung zum Historischen, wobei ebenso aktueller landeswichtiger Ereignisse gedacht werden sollte.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,8 cm, Gewicht 28 gr.

Literatur

  • Schubert, Alexander; Leitmeyer, Wolfgang (Hrsg.) (2023): König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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