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Person/InstitutionRichard Imbt (1900-1987)x
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Karl Räder, Neues vum Worschtmarkt, 1935

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Persönlichkeiten - Räder, Karl Nationalsozialismus Wurstmarkt, Bad Dürkheimer [2023/1354/033]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202309/19224504961.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Description

Redetext von Karl Räder über Neuigkeiten vom Bad Dürkheimer Wurstmarkt 1935.
Räder "berichtet" in diesem mundartlichen Gedicht über die positiven neuen Entwicklungen bzgl. des größten Volksfestes in Bad Dürkheim. So gäbe es durch Verbreiterung verschiedener Straßen mehr Platz und kaum noch Gedränge. Auch die neu ausgebaute "Bedürfnisanstalt" auf dem Wurstmarktplatz findet lobende Erwähnung: Ferner sind die "Vermehrung" der Parkplätze rund um den Wurstmarkt sowie die Beleuchtung von öffentlichen Sitzbänken in dem Areal weitere positive Aspekte. Natürlich dürfen das 1934 errichtete Riesenfass und die Arsenwasserbrunnen in dieser Bilanz nicht fehlen.
In diesem Zusammenhang ist er voller "Lob" für den damaligen NSDAP Bürgermeister Imbt - hier als "Vadder Imbt" bezeichnet - der die neuen Entwicklungen durch seine Maßnahmen befördert habe. Auch lobt er hier wieder die Gemeinschaft der "Volksgenossen".

Dat.: 17. August 1935

Material/Technique

Papier / geschöpft, beschrieben

Measurements

Länge: 29,7 cm, Breite: 21,2 cm, Seitenzahl: 4

Transcript

Original: Deutsch

Herrn Heinz Anbei wunschgemäß: „Neues vum Worschtmarkt 1935“ Heil! K. Räder 17/8 35 Neues vum Derkemer Worschtmarkt (von Ernst Fröhlich, Bad Dürkheim) Was is dann mit´m Worschtmarkt los?! Der is jo fascht noch ´mal so groß! Do kennt mer sich jo nimmi aus! Die Hauptstroß vor de Polizenner Is jetzt viel bräter un viel freier! Un über die Siebert-Groß-Allee Geht brät die Stroß fort, wunnerschö(n), Un bringt, jo wie ehr sehe könnt, Rechts niwer zu de Schubkarchständ! Jetzt kann de Menschestrom sich frei Verlafe ohne Drängerei! Jetzt griehe ke Mädcher meh(r), ke Dicke Ke bloe Flecke meh(r) vum dricke! Un uf´m neue Feschtplatz draus Was steht dann do vor e neues Haus? E A(n)stalt is´s, wuhi ken Mann En Stellvertreter schicke kann. Un in dem Haus do stehn bereit Zwä Dutzend „Sitz-Gelegenheit“! Un 100 Mann könn´n – ohne Lache! – Drin laufende Geschäfte mache! Im nächschde Johr do will man baue En zwätte Stock sogar for Fraue! Un rechter Hand, mer glabt´s fascht nit, steht jetzt die Franzreb-Riesehütt. Un an de Stroß lang hinenaus, do dehnen sich jetzt „Parkplätz“ aus; Un weiter – man kummt fascht nit dorch: E großi Wohnungs-Wageburg! Un d´ Ungstee-Stroß – grad dorchgeführt – Is for Verkehr nor reserviert! Un am Gradierpark – s´is erreicht! – Sin alle Bänk jetzt hell beleucht! So daß ken neid´ge Dunkelmann Dort meh im Trübe fische kann! Die Gasfabrik-Saline-Stroß Is jetzt en Parkplatz riesegroß! Un ´s Derkmer neu schä(n) Brunnehaus Das hebt de ganze Worschtmarkt raus! Die Max- und Ludwigsquell, ehr Borscht, Die machen g´sund un werken Dorscht! Un ´s Derkmer Riesefaß, ehr Leut, Is ah e „Sehenswürdigkeit!“ So könnt ich über „neue Sache“ Beim Worschtmarkt als noch weitermache! Mer sieht, wie unsern Vadder Imbt Die Worschtmarkts-Plän am Wickel nimmt! Voll Tatkraft un voll Schwung un Schneid Entsprechend unsrer große Zeit! E Volksfeschd will de Worschtmarkt sei(n), Sein Schützekönig is de Wei(n), Un alle B´sucher – voller Bosse – Soll´n fühle sich als Volksgenosse! Vergeß sin Sorge, Lascht un Neid, un Frohsinn herrscht in Ewigkeit! Un der wu Streit a(n)fangt un Krach Den dunke mer efach in die Bach! Wann unne en´s kalt Wasser fühlt, Werd er schon owe abgekühlt! Un Schandarmerie un Polizei Hot gar ke Ärbet dodebei! Mer sieht ehr Männer un ehr Leut: De Worschtmarkt der is vorbereit! Un ganz Europa is in Gnade Zur Pälzer Weinkerb ei(n)gelade! Willkumm zum Riese-Stelldichei(n) Bei Pälzer Brot un Worscht un Wei(n)! 17/8 35 Karl Räder

Literature

  • G. Nestler, H. Ziegler (Hrsg.) (1997): Die Pfalz unter dem Hakenkreuz - Eine deutsche Provinz während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Landau/Pfalz
  • Matthias Nathal (2000): Bad Dürkheimer Stadtgeschichte(n). Ludwigshafen
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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