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MuseumHistorisches Museum der Pfalz - Speyerx
SchlagworteEisenbahnx
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Geschichtstaler auf den Bahnbau in Bayern 1835

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M_21004]
Geschichtstaler auf den Bahnbau in Bayern 1835 (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Julia Paul (CC BY)
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Beschreibung

Die antikisierte Bavaria ruht liegend neben einer mit römisch I bezifferten Säule. Sie hält mit der Rechten einen Merkurstab und Lorbeerkranz
und stützt sich auf ein geflügeltes Rad. Die Umschrift lautet: "Erste Eisenbahn in Teutschland mit Dampfwagen von Nürnberg nach Führt" und
darunter "erbaut 1835". Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.
Merkur der "Götterbote" ist der Gott der Händler und sein Stab steht für den Handel. Auch die Flügel des Rades, das der Bavaria beigegeben ist, gehören als Flügelschuhe zu den Attributen des Merkur. Das geflügelte Rad symbolisiert die beeindruckende Geschwindigkeit des neuen Transportmittels, denn die frühen Eisenbahnen wurden mit Treibradsatz betrieben. Das Flügelrad wurde als Symbol der Eisenbahn und des Schienenverkehrs weltweit verbreitet. Ludwig gibt seiner "Ludwigsbahn" stolz eine vornehmlich kommerzielle Bedeutung. Er hebt in klassischer Bildsprache auf Bayerns technologischen Fortschritt ab. Der Lorbeerkranz macht die Führungsrolle des Königreichs deutlich.

Bei den sogenannten Geschichtstalern handelt es sich um 38 Münzen, die Ludwig I. im Laufe seiner Regierungszeit (1825-1848) schlagen ließ. Mit ihnen schuf er etwas zu dieser Zeit in Europa einzigartiges. Er verfolgte dabei das Anliegen, patriotische Gefühle zu stärken und die Öffentlichkeit an das Königshaus zu binden. Die Taler reihen sich in die königlichen Denkmalstiftungen ein und entsprechen auch der zeitgenössischen Hinwendung zum Historischen, wobei ebenso aktueller landeswichtiger Ereignisse gedacht werden sollte.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,8 cm, Gewicht 28 gr.

Literatur

  • Schubert, Alexander; Leitmeyer, Wolfgang (Hrsg.) (2023): König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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