Madonna mit Kind im Raum eines ruinenartigen Backsteingebäudes. Im Hintergrund erblickt man eine Fensterluke. Die Gottesmutter hält den nackten Jesusknaben, der auf Ihrem Knie sitzt. Maria trägt ein rotes Obergewand und einen dunkelblauen Rock und ein Schultertuch in Braun-rot mit blauen, weißgesäumten Streifen (also in Farben jüdischer Kleidung); an der rechten Schulter trägt sie zwei weiße Lilienblüten. Das Gemälde bezieht seine Wirkung aus der klassischen Lichtwirkung der italienischen Barockmalerei mit den starken Hell-Dunkel-Kontrasten.
Als 17-Jähriger begann Il Guercino (der Schielende) seine kurze Ausbildung bei Benedetto Gennari (1563–1658), einem Maler der Bologneser Schule in Cento. Um 1615 zog er nach Bologna. Guercino gilt als Autodidakt und Anhänger des barocken Naturalismus. 1621 kam er durch eine Empfehlung an Aufträge durch den päpstlichen Hof und zog nach Rom. Guercino war anerkannt und äußerst produktiv – nicht weniger als 106 Altarbilder und 144 weitere Gemälde stammen aus seiner Hand.
Werk von der Hand des Künstlers oder Werkstatt.