Der kolorierte Kupferschnitt von Matthäus Merian zeigt eine Stadtansicht von Simmern um 1650.
Matthäus Merian hatte 1642 damit begonnen, das großangelegte Gesamtwerk einer umfassenden Topographie mit Stadtdarstellungen herauszugeben unter dem Titel Topographia Germaniae. Darin wollte er − nach den Erfolgen seiner Zeitgeschichte Theatrum Europaeum (1635) und seiner Weltbeschreibung Archontologia cosmica (1638) - die von ihm bereits seit drei Jahrzehnten gesammelten Vorlagen und Zeichnungen von Stadtansichten, Landschaftsbildern und Karten systematisch zusammenfassen und ergänzen. Zu dieser großen verlegerischen Aufgabe war er ermutigt worden durch den guten Verkaufserfolg des von Daniel Meisner und Eberhard Kieser ab 1623 in Frankfurt am Main herausgegebenen Thesaurus philopoliticus, an dem er zeitweise als Vorlagezeichner und Stecher mitgearbeitet hatte.
Seine Topographia Germaniae erschien in Merians Verlag in Frankfurt am Main von 1642 bis 1654 zunächst in 16 Bänden, denen bis 1688 noch weitere folgten mit Beschreibungen anderer europäischer Gebiete wie Frankreich, Italien und Kreta. Das Gesamtwerk enthielt schließlich in 30 Bänden insgesamt 92 Karten und 1486 Kupferstiche mit 2142 Einzelansichten; es war damit eines der größten Verlagswerke der Zeit. Nach Merians Tod 1650 führten seine Söhne Matthäus d. J. und Caspar das Werk fort.