Der Schwanenteppich von Otto Eckmann ist eins der bekanntesten Werke des deutschen Jugendstils. Das schlanke Hochformat geht auf japanische Pfostenholzschnitte zurück, (schmale hohe Holzschnitte, die wie entsprechend proportionierte Rollbilder an den Holzpfosten eines Hauses aufgehängt wurden). Japanische Kunst und Kultur war eine der Inspirationsquellen der Jugendstilkunst. Eine Bildkombination aus der für den Jugendstil typischen geschwungenen Linie, hier dem Bachverlauf, zusammen mit dem symbolbeladene Schwan und dem schlanken Hochformat als Anspielung auf die Japanmode traf den Zeitgeschmack des beginnenden Jugendstils. In kürzester Zeit, bis 1898, war der Teppich in allen wichtigen Zeitschriften abgebildet und wurde aufgrund seiner Linienführung als meisterhaftes und vorbildliches Beispiel gefeiert. Der durchschlagende Erfolg führte, wie bei anderen berühmten Kunstwerken zu ironischen Paraphrasen. Der "Möpseteppich" von Heinrich Sperling ersetzte die edlen Schwäne durch die namengebende Hunderasse.
Der Schwanenteppich wurde von der Webkunstschule Scherrebek in Schleswig-Holstein nach dem Entwurf Eckmanns in einer Auflage von ca. 100 Stück gefertigt.
Bezeichnung unten links: "OE" (in Ligatur), und Webzeichen Scherrebek