Das präsentierte Exponat, eine Nachbildung des Weihaltars der Vierwegegöttinnen, veranschaulicht eine bedeutende religiöse und kulturelle Praxis im antiken römischen Reich. Serenius Atticus, Kommandant der Straßenstation Cannstatt/Steig, ließ am 29. Dezember 230 n. Chr. diesen Weihaltar errichten, um den Vierwegegöttinnen zu huldigen. Der Altar wurde an einem strategisch wichtigen Ort platziert, wo die Rhein-Donau-Straße die römische Neckarstraße Benningen - Cannstatt-Köngen kreuzte.
Die Verehrung der Vierwegegöttinnen war in der römischen Religion verbreitet und symbolisierte den Schutz und die Segnung von Kreuzungen und Wegen. Der Weihaltar als kultisches Objekt zeigt die Bedeutung von Ritualen und Opfergaben für die Reisenden und die Sicherheit auf den Straßen des antiken Römischen Reiches.
Die Nachbildung dieses Weihaltars ermöglicht es, die religiösen Bräuche und die Verehrung von Göttinnen im Kontext der römischen Straßeninfrastruktur zu studieren und zu verstehen. Die Inschrift und die Platzierung des Altars verdeutlichen die Verbindung zwischen Religion, Politik und Verkehrswegen in der römischen Gesellschaft.
Die Entdeckung und Rekonstruktion dieses Weihaltars trägt dazu bei, das kulturelle und religiöse Erbe der antiken römischen Zivilisation zu bewahren und zu veranschaulichen. Die sorgfältige Nachbildung und Präsentation dieses Exponats ermöglicht es Besuchern, einen Einblick in die vielschichtige Welt der römischen Religion und Kultpraktiken zu gewinnen und die Bedeutung von Götterverehrung entlang der römischen Straßen zu erforschen.