Der Schirm der Tischlampe ist ein Glasmosaik aus verschiedenen Grün- und Brauntönen. Die Zinnverglasung ist mit einem hitzebeständiger Bronzelack behandelt, um den Lampenschirm harmonisch an den Bronzefuß anzupassen. Der Lampenfuß wie auch der Schirmaufsatz bestehen aus durchbrochener Bronze.
Die Erfindung der Glühbirne ermöglichte den Künstlern und Designern ungeahnte neue Möglichkeiten. Der Wegfall offener Flammen als Lichtquelle befreite von den bisherigen Gestaltungseinschränkungen. Die Lichteffekte der Tiffany-Tischlampen werden dadurch erzielt, dass die Lichtquelle durch einen farbigen Glasschirm leuchtet, ähnlich wie bei Kirchenfenstern (Tiffany war einst von den gotischen Glasfenstern der Kathedrale in Chartres fasziniert), wobei nur die nach unten reflektierten Strahlen einen praktischen Nutzen haben. Der Lampenschirm hingegen dämft das Licht und sorgt damit für das farbige "Lichterlebnis". Für das Schirmglas verwendete Tiffany das sog. Favrile-Glas (in Frankreich unter Verre Américain Coloré bekannt). Das Favrile-Glas wurde als Flachglas mit sehr hohem Opalisierungseffekt hergestellt, um nach der Verarbeitung zu einem Lampenschirm die direkte Lichtquelle so gut wie möglich zu kaschieren. Dieses opalisierende Glas wurde auch an der hier vorgestellten Tischlampe verwendet.
Unter dem Glasmosaik des Lampenschirms verbergen sich sechs einzeln schaltbare Glühlampen. Der Fuß besteht aus Bronze. Die gelötete Metallfassung des Schirms und der Lampenfuß sind mit einem Goldlack überzogen, um ein einheitliches Gesamtbild zu erreichen. Die Bedeutung Tiffanys, besonders auf dem Gebiet der Lichtgestaltung, lässt sich leicht belegen: Der Name Tiffany ist zu einem festen Begriff für amerikanische Lampen der Jahrhundertwende geworden.
Bezeichnung am Bronzerand des Lampenschirmes: Tiffany Studio New York I 549
(und am Bronzefuß: Tiffany Studios 549)