Die Rheinbundakte war ein völkerrechtlicher Vertrag, der zwischen dem französischen Kaiser sowie deutschen Fürsten geschlossen wurde. Für Napoleon Bonaparte war der Rheinbund ein Instrument, sich im Kriegsfall der militärischen Unterstützung der Rheinbundstaaten zu versichern. Die auf den 26. Juli 1806 datierte Ratifikationsurkunde bezeugt in französischer Sprache von Seiten Bayerns den Beitritt zum Rheinbund. Der Rheinbund war eine Offensiv- und Defensivallianz. Alle Mitglieder mussten im Kriegsfall Truppenkontingente stellen. Der französische Kaiser setzte die bayerischen Truppen 1806/07 gegen Preußen und Russland, 1809 gegen Österreich und 1812 im Russlandfeldzug ein. Die Urkunde beginnt mit den Worten: "Nous Maximilien Joseph par la Grace de Dieu Roi de Baviere ...ayant vu et examiné le traité conclus, arreté et signé à Paris le douze Juillet Mil huit Cent six (...)". Sie ist unterzeichnet von Maximilian I. Joseph und Maximilian von Montgelas, dem mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Außenminister Bayerns.
Die eigentliche Urkunde ist in einen mit blauer Seide bezogenen Umschlag eingebunden und mit einem Papiersiegel des Königs gesiegelt. Der Umschlag kann mit blau-weißen Seidenbändern geschlossen werden, die Bänder oben fehlen.
Die Archivalie stammt ursprünglich aus dem Nachlass des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz, Fürstprimas von Deutschland und Großherzog von Frankfurt Carl Theodor Anton Maria von Dalberg und gelangte 1917 als Geschenk des Karl Ritter v. Zwackh-Holtzhausen in die Sammlungen des Historischen Museums der Pfalz. [Johanna Kätzel, Wolfgang Leitmeyer, Ludger Tekampe]