Dem Engagement von Otto Schmidtgen, dem damaligen Direktor des Naturhistorischen Museums Mainz, war es zu verdanken, dass mit Hilfe des Reichsarbeitsdienstes (RAD) die Grabungen des Museums bewerkstelligt werden konnten. Der seit 1931 existierende RAD hatte den Auftrag, gemeinnützige Projekte zu unterstützen. Männliche Arbeitskräfte arbeiteten zunächst freiwillig oder auf Vermittlung der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung, bevor 1935 eine allgemeine, halbjährige Dienstpflicht eingeführt wurde. Bereits ab dem Sommer 1933 konnte ein Arbeitsdienstlager der RAD-Gruppe 253 (Gonsenheim) an den Grabungsstätten eingerichtet werden. Dieser Maßnahme folgten in den nächsten Jahren weitere, so im November 1934 die Aktion "Wissberg in Rheinhessen", die Schmidtgen in einem Schreiben an den Gauarbeitsführer als für die wissenschaftliche Erforschung unseres Gebietes von allergrößter Bedeutung bezeichnete. Insgesamt erfolgten bis 1938 mit Unterbrechungen zahlreiche Einsätze des RAD zu Grabungszwecken. Finanzielle Zuschüsse zur Finanzierung erhielt das Museum dabei mehrmals von Seiten des hessischen Reichsstatthalters. Unser Bild zeigt die Grabungen des Reichsarbeitsdienstes an der Nordseite des Wißberges im Jahre 1934.