Vermutlich Teil eines Briefes von Graf Karl Emich zu Leiningen-Westerburg an seinen Vetter August aus dem Jahr 1883.
" Beschreibung "
"Beifolgende 2 Photolithographien sind die Wiedergabe des einzig noch erhaltenen Gedichts und des Bilds Friedrich I. Grafen von Leiningen aus der Manessischen Minnesängerhandschrift zu Paris, die zu Ende des 13. - Anfang 14. Jahrhunderts (1290-1310) angelegt ist. Genannter Graf Friedrich, Landvogt im Speyergau kommt in den Jahren 1189-1220 in pfälzischen und elsäßischen Urkunden vor; derselbe machte 1190 in dem Heere des Landgrafen Ludwig von Thüringen die Kreuzfahrt mit und es heißt von ihm in dem Heldengedichte zu der Belagerung von Accon in 'Landgraf Ludwig des Frommen Kreuzfahrt': - der edle von liningen Grafe Friedrich, so hiez auch der, ein manlich here gar was er, wast gemuot uf strites werck -. Ein solches 'strites werck' findet sich auf der anliegenden Abbildung des Zweikampfs Graf Friedrich I. von Leiningen mit einem Ritter der Ungläubigen, vermutlich vor Accon. Wappen = 3 silb. Adler in blau; und Helmkleinod: grüner Lindenbaum = sind die alten leiningischen welche noch heute geführt werden. Der Feind ein Sarazene, ist als 'Heid' gekennzeichnet und unterliegt, wie die Haltung des Kübelhelms und das aus dem Kopf dringende Blut beweist. Interessant ist die Führung des Helmkleinods im Kampfe. Was den Inhalt des Minnelieds anbetrifft, so verabschiedet sich der Dichter von 'seines Herzens Königin' vor seiner Fahrt nach Apulien ("Pülle"), woselbst die Einschiffung zum Zuge ins Heilige Land stattfand.
Seinem lieben Vetter August:
Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg
Weimar 12.3.1883 ".
Anmerkung: In der Forschung ist umstritten, welcher Friedrich von Leiningen auf der beschriebenen Miniatur aus der "Heidelberger Liederhandschrift" dargestellt ist. Es kommt anscheinend auch Friedrich II. von Leiningen (gest. 1237) in Frage!