Das Skulpturenfragment wurde 1900/02 bei der Freilegung der Kaiser- und Königsgräber im Speyerer Dom gefunden. Dargestellt ist ein bartloser Mann mittleren Alters. Er trägt ein kapuzenartiges Kleidungsstück, die sog. Gugel, die um Hals und Schultern breite Falten schlägt. Auffallend ist die realistische Wiedergabe der fleischigen Gesichtszüge eines älteren Mannes mit schweren Lidern, Tränensäcken, schlaffen Wangen und einem kleinen Mund mit wulstiger Unterlippe.
Wegen des kurzen Haarschnitts, der einer Tonsur ähnelt und der an eine Mönchskutte erinnernden zurückgeschlagenen Kapuze wurde das Skulpturenfragment in der älteren Literatur als "Mönchskopf" bezeichnet. Die neuere Forschung sieht in dem Kopffragment allerdings eher das Fragment einer Grablegungsgruppe. Evtl. ist der Hl. Nikodemus dargestellt, der häufig barhäuptig und glattrasiert wiedergegeben wird.
Stilistisch wird der Kopf in das Umfeld bzw. die Nachfolge von Niclaus Gerhaert von Leyden, einem der bedeutendsten Bildhauer des späten 16. Jahrhunderts, gestellt.