Der Wiener akademische Maler Franz Roubal wurde auf Vermittlung von Othenio Abel (eventuell auch Otto Antonius?) als Auftragsmaler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für das Naturhistorische Museum Mainz unter seinem damaligen Direktor Otto Schmidtgen tätig.
Nach dem Kauf von drei - hier ebenfalls vorgestellten Ölgemälden - im Jahre 1928, die sozusagen "von der Stange" gekauf wurden und in mehr oder weniger starker Abwandlung an einigen Museen vertrieben wurden, erfolgten ab April 1930 erste Auftragsarbeiten mit konkreten Vorgaben. Schmidtgen hatte bei Wallertheim (Rheinhessen) in den 1920er Jahren systematische Grabungen durchgeführt und dabei mehrere tausend Großsäugerknochen, sowie einige hundert Steinartefakte zu Tage gefördert. Insbesondere die Steppenwisentknochen wiesen Schnitt- und Schlagspuren auf und waren, wie die Steingeräte, Zeugnis der damals hier jagenden Neandertaler. Auf künstlerischem Wege sollten die Forschungsergebnisse nun in Öl gebannt werden.
Die Entstehungsgeschichte dieses Bildes kann durch die im Archiv des Naturhistorischen Museums aufbewahrte Korrespondenz zwischen Schmidtgen einerseits, und Roubal, Abel und Antonius andererseits, nachvollzogen werden. Am 18. Juli 1930 schickte Roubal erstmals eine Ölskizze mit seiner Interpretation des "Steppenbildes mit Sumpf und Tierwelt" an Schmidtgen. Nach Klärung zahlreicher Details fertigte Roubal dann zwischen Juni und November 1931 das Ölgemälde. Der letzte Brief mit Bezug zum Bild datiert vom 24. Januar 1932. Details aus dem Briefwechsel finden sich in der unten hinterlegten Literatur. Auf dem Bild sind aus der eiszeitlichen Tierwelt u.a. Wildpferd (Equus przewalski), Steppenwisent (Bison priscus), Mammut (Mammuthus primigenius), Wollnashorn (Coelodonta antiquitatis), Rothirsch (Cervus elaphus) und Löwe (Panthera leo) dargestellt.