Die Flügel im Haar identifizieren diese aus dem großen Tempelbezirk im Altbachtal in Trier stammende Bronzestatuette als den Götterboten Merkur. Er galt als Beschützer der Gewerbetreibenden, der Händler, Reisenden und auch der Diebe. Vom lateinischen Wort merx für Ware, leitet sich bezeichnenderweise sein Name ab.
Durch seine Größe, die hervorragende Qualität sowie die ungewöhnliche Wiedergabe von Körper und Gesicht unterscheidet sich die Statuette aus dem Altbachtal von anderen Bronzebildnissen des Gottes im kleinen Format deutlich: Die Muskulatur des nackten Körpers ist ausgesprochen athletisch und detailreich gebildet. Das Gesicht wirkt nicht wie ein ideales Götterbildnis, sondern vielmehr wie das Porträt einer lebenden Person.
Die Statuette erinnert, wie schon die Ausgräber 1929 bemerkten, an Herrscherbildnisse des Hellenismus. Bis heute ist es allerdings nicht gelungen, ein unmittelbares Vorbild zu benennen.