Die Schwarzweiß-Fotografie zeigt Arbeiter bei der Schleifung der aus dem 17. Jh. stammenden Festungsanlagen in Landau. Zum Abtransport der Bruchsteine und des Bauschutts wurden Gleise für Loren verlegt, die von Pferden gezogen wurden. Die Fotografie kam 1919 in den Bestand des Historischen Museums der Pfalz und ist auch im selben Jahr entstanden. Von 1919 bis 1921 wurden nochmals in größerem Stil Reste der Festung abgetragen. Der größte Teil der Anlage hatte jedoch bereits in den Jahren 1871-1895 weichen müssen, um das Wachstum Landaus nicht mehr einzuschränken. Einzelne Bauwerke der barocken Wehranlage, wie etwa das Französische Tor und das Deutsche Tor, sind allerdings bis heute erhalten.
Das verteidigungsstrategisch bedeutsame Landau gehörte ab 1680 (mit einigen Unterbrechungen bis 1815) formal zu Frankreich und wurde unter Ludwig XIV. zwischen 1688 und 1691 zu einer Festung ausgebaut. Die Pläne stammen vom Marschall und Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban. Ausführender Baumeister war Jacques Tarade. Die Landauer Festung gehörte zum "Eisernen Gürtel" ("ceinture de fer"), einem durch zahlreiche Festungen gesicherten Verteidigungsnetz zum Schutz der französischen Grenze, das zwischen 1665 und 1707 von Vauban geschaffen wurde. [Johanna Kätzel]