Anschreibebuch in gebundener Form. Geführt wurde es von 1752 -1816, wobei er selbst Eintragungen bis 1798 vornimmt. Spätere und wenige Notizen - in einer anderen Handschrift stammen von seinem Sohn und Hoferben. Dieser huldigt 1772 als Matthias Giesen minor dem Landesherren und wird als Bodendorfer Bürger vereidigt. Vater und Sohn werden gemeinsam 1791 als senior und minor in einer Liste der Bodendorfer Einsaßen aufgeführt. Matthias Giesen senior ist in diesem Jahr Schultheiß. Sohn Matthias wird im darauffolgenden Jahr zum Bürgermeister gewählt.
Das Anschreibebuch beleuchtet mit seinen Vermerken über Kreditgaben, Zinszahlungen, Fruchtausleihen und Anund Verkäufen von landwirtschaftlichen Erzeugnissen gut die wirtschaftliche Situation Bodendorfs in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Landwirtschaft mit Ackerbau, Viehzucht und Wein dominieren den bäuerlich geprägten Ort.
Neben den genannten Aufzeichnungen finden sich auch andere Notizen, die für uns heute noch von Interesse sind. So macht Giesen Angaben über die Auslagen und Mitgift bei der Hochzeit seines nachgeborenen Sohnes Hubertus, notiert Rezepte für die Behandlung von erkranktem Vieh oder berichtet über Truppendurchzüge. Berufe seiner Klienten werden bei Einträgen in seiner Merkkladde nur ab und an erwähnt, in einigen Fällen lassen sie sich aus dem Kontext ableiten.