Das Blatt stammt aus der Zeit des Ersten Koalitionskrieges (1792-1797) und schildert einen Transport französischer Kriegsgefangener durch (bayrisch-)pfälzische Truppen. Im Ersten Koalitionskrieg hatte sich erstmals eine Allianz europäischer Großmächte und Kleinstaaten zusammengeschlossen, um die Monarchie gegen das revolutionäre Frankreich zu verteidigen. Insbesondere im ersten Kriegsjahr erzielten die Alliierten Erfolge auch auf französischem Gebiet. Die legendäre Kanonade von Valmy im September 1792 war eine Wendepunkt, der zum Rückzug der alliierten Truppen und zur Gegenoffensive der Franzosen führte. Dennoch konnten auch 1793 (vorübergehend) französische Städte erobert werden, z.B. die Stadt Condé in Nordfrankreich (heute im Département Nord unweit der belgischen Grenze). Drei Monate lang belagerten britisch-österreichische Truppen unter dem Kommando des Herzogs Ferdinand Friedrich August von Württemberg die Stadt, bis die Franzosen am 12. Juli aufgaben, um dem Hungertod zu entgehen. Die beiden 1. Bataillone des 6. und des 38. Infanterie-Regiments wurden gefangen genommen und (über Köln) nach Linz gebracht. Laut Bildunterschrift führte den Transport das Regiment "de la Motte" durch. Gemeint ist wohl das 1800/01 nach Major Peter de la Motte (1765–1837) benannte Bataillon (zuvor Bataillon Siebein). [Johanna Kätzel, Ludger Tekampe]