Der Brief von Henriette Feuerbach, der Stiefmutter des Malers, ist an Dr. Lobstein, Schlossberg 55 (in Heidelberg) adressiert und lautet: "Quittung. Über 382 fl mit Worten dreihundert und zwei und achtzig Gulden, welche ich von Herrn Doktor Lobstein aus Landau als Kaufpreis eines Studienkopfes von Anselm Feuerbach richtig erhalten habe und den Empfang dankbar bescheinige. Heidelberg, 25. Nov 1871. Henriette Feuerbach geb. Heydenreich.
Geehrtester Herr! Ich erlaube mir, Ihnen anliegend die Quittung über die von Ihnen geleistete Zahlung zu übersenden, wobei ich im Namen meines Sohnes den besten Dank sage. Auslagen habe ich keine gehabt. Falls Sie von der kleinen Kiste nicht Gebrauch machen, so dürfte ich vielleicht diese gelegentlich leer zurückerhalten. - Jedoch ist auch dies nicht nötig. Mit dem Wunsche, dass das kleine Bild Ihnen einige Freude gewähren möchte. In ausgezeichneter Hochachtung. Heidelberg, 25. Nov 71. Henriette Feuerbach, geb. Heydenreich."
Es handelt sich dabei um einen 1870/71 entstanden Studienkopf zur zweiten Iphigenien-Fassung, zu der Lucia Brunacci Modell stand. Dr. Lobstein erwarb ein weiteres Bild von Feuerbach: "Lesbia mit dem Vogel". Es wurde 1868 vollendet. Feuerbach konnte das Bild zunächst nicht verkaufen. Im Oktober schickte er das Bild mit anderen nach Heidelberg an die Stiefmutter. Ihr gelang es wohl, Dr. Lobstein zum Kauf des Bildes zu überreden.