Dargestellt ist Adelheid von Burgund, die im 10. Jh. lebte und bereits im 11. Jh. heiliggesprochen wurde. Durch ihre Verheiratung mit Lothar von Italien war sie Königin von Italien. Nach dessen Tod wurde sie mit Otto dem Großen verheiratet und dadurch zunächst Königin des ostfränkischen Reichs und Italiens sowie ab 962 Kaiserin des des ostfränkisch-deutschen Reiches. Sie förderte zahlreiche Klostergründungen und verbrachte ihren Lebensabend in dem von ihr gegründeten Kloster Seltz im Elsass.
Die Plastik zeigt sie als Kaiserin mit Krone. Sie trägt ein bodenlanges, faltenreiches Gewand, das sie mit ihrer Rechten etwas rafft. Ihr Haupt bedecken Schleier und Haube. In der linken Hand hält sie ein geschlossenes Buch. Bei der Figur handelt es sich um ein Gipsmodell, das von Gottfried Renn geschaffen wurde. Der aus Österreich stammende Bildhauer kam Mitte des 19. Jahrhunderts nach Speyer, um an der Neuausstattung des Domes mitzuwirken. Er blieb hier bis zu seinem Tod und schuf auch Skulpturen für viele andere Kirchen in der Region. Auch in Frankreich sind Arbeiten von ihm zu finden, z.B. in der Kathedrale von Metz oder an der St. Georgskirche im elsässischen Hagenau. Die vorliegende Figur diente als Modell für eine in Stein ausgearbeitete Skulptur an der Chapelle Toussaint in Straßburg. [Johanna Kätzel]