Der hier gezeigte Kiefer gehörte zu einem ausgestorbene Raubtier - Simocyon diaphorus - aus der Familie der Katzenbären (Ailuridae). Das Tier erreichte etwa die Größe eines Pumas. Simocyon besitzt ein typisches Fleischfressergebiss mit kräftigem Brechzahn. Die Schädelform zeigt, dass Simocyon auch Knochen zerbeißen konnte ebenso wie heutige Hyänen. Insgesamt sind vier ausgestorbene Arten der Gattung Simocyon bekannt.
1832 wurde aus Eppelsheim erstmals ein Fundstück, ein Unterkiefer, von Simocyon beschrieben. Seit 1861 gilt dieser Fund als verschollen, bis heute existiert nur ein Abguss im Museum of Natural History in London. 2005 wurde in Eppelsheim südlich von Alzey bei einer Grabung unter Leitung des Naturhistorischen Museums Mainz und der Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz dieser hier gezeigte, ca. 10 Millionen Jahre alte Unterkiefer als das weltweit einzige Original-Belegstück für die Existenz von Simocyon diaphorus gefunden.