Die Collage kombiniert Gouachetechnik mit Farbpapier und Zeitungsausschnitten. Das stark farbig, mit kubistischen Formen gestaltete Blatt erinnert an Arbeiten von Kandinsky oder Franz Marc. Es sind mehrere französischsprachige Zeitungsausschnitte zu erkennen. Sie ergeben folgenden unzusammenhängenden Text: »Renouvelle Smunicipaux De/votre tête!.../Samaritaine/Etrenne-Jud«. Außerdem erkennt man zwei Anzeigen aus einer französischen Zeitung. Mit Schlagwörtern wie »votre tête« oder in anderen Collagen »Jacobiner« weckt Mohr Assoziationen an die Französische Revolution, oder er spielt mit der Zweideutigkeit des Wortes »Samaritaine«, das sowohl an den guten Samariter erinnert und gleichzeitig an das berühmte Pariser Kaufhaus gleichen Namens.
Alexander Mohr zählt zu den Künstlern der so genannten »Verschollenen Generation«. Er wurde 1892 geboren und starb 1974 in seinem letzten Wohnsitz in Athen. Durch ersten Mal- und Zeichenunterricht in Koblenz kam er in Kontakt mit dem Rheinischen Expressionismus, mit Henri Matisse und den Fauves in Paris. Seine erste Schaffensphase ist geprägt vom Rheinischen Expressionismus, von Kubismus, Futurismus und Surrealismus, später wandte Mohr sich der gegenständlichen Malerei mit den Schwerpunkten Landschaft, Mythologie und Porträt zu. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn u.a. nach Italien, Spanien und Griechenland, wohin es ihn nach seiner Heirat zog.