Sonderabdruck aus "Pfälzisches Museum" (43. Jahrgang) und "Pfälzische Heimatkunde" (22. Jahrgang)
Mithras, der persische Lichtgott, wurde auch in der Pfalz verehrt. Neben den bekannten Mithrasdenkmälern in Rheinzabern und Rockenhausen, sowie Resten eines solchen Denkmals im Domgarten zu Speyer wurde 1926 in Gimmeldingen ein vollständig erhaltenes Kultbild eines Mithrasheiligtums gefunden. Die Funde wurden vollständig ins Historische Museum nach Speyer überführt. Vom Tempel, der aus Holz errichtet war, fanden sich nur ganz geringe Spuren.
Das Kultbild, geweiht 325 n.Chr., mit Inschriften wird im Artikel ausführlich beschrieben. Mithras kniet auf einem zusammengebrochenen Stier. Nach persischem Glauben hat Mithras, der Kämpfer für das gute Prinzip, den Stier getötet, aus dessen Blut nützliche Pflanzen und Tiere erwuchsen.
Daneben wurden noch drei Reliefs gefunden, die zu Seiten des Kultbildes standen: Darstellung eines Fackelträgers, Darstellung von Merkur, sowie fragliche Darstellung von Vulkan und Minerva.
Dabei standen auch drei noch ziemlich vollständig erhaltene Altäre, deren Inschriften im Artikel erläutert werden. Ein vierter und fünfter Altar sind nur in Bruchstücken erhalten.
Der Hauptstifter dieses Mithrasdenkmals war der Gutsbesitzer Materninius Faustinus, der in den Inschriften genannt ist. Da der Mithraskult ein Geheimkult war, ist anzunehmen, daß das Denkmal abseits einer größeren Straße lag.
Dem Artikel ist ein Blatt mit Fotografien der Funde beigefügt.