Die Halbfigur eines im Armlehnsessel sitzenden Gelehrten trägt ein zinnoberrotes Gewand über weißem Hemd. In seiner Linken, die auf einem Arbeitstisch ruht, umfasst er ein zusammengerolltes Stück Papier, die Rechte ist darüber gelegt und hält eine Feder. Auf dem Tisch befinden sich Folianten, Papierbögen und ein großer Globus, der silhouettenartig eine helle Lichtquelle verdeckt, in der rückwärtigen Wand ist eine Rundbogennische eingeschnitten. Das Gemälde ist in weich gesetzten, gleichmäßigen Pinselstrichen ausgeführt. Der Gesamteindruck wird durch das tonig gebrochene, aus reich nuancierten Brauntönen sowie Cremeweiß und Zinnoberrot gebildete Kolorit und ein relativ starkes Helldunkel bestimmt. Die Komposition knüpft an die Tradition niederländischer Gelehrtendarstellungen an, wobei ein Einfluss Justus Junckers angenommen werden kann (vgl. "Gelehrten in seinem Studierzimmer“, Frankfurt, Freies Deutsches Hochstift, Inv. Nr. IV/347; Katalog Frankfurt 1982 a, S. 58, Nr. 84, mit Abb.).
Unten rechts monogrammiert "TM (ligiert) f."
Zu Trautmann siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Trautmann_(Maler).