Ölgemälde auf Leinen, Querformat. Auf bläulichem Hintergrund sitzt ein Rankenrahmen. In ihm der Hl. Laurentius auf einem Rost liegend, darüber Putten mit Krone und Palmzweig. Rechts davon ein Mann der unter dem Rost einheizt, ein sitzender Herrscher in römischer Gewandung, ein Mohr und undeutliche Krieger mit Hellebarde; dahinter klassische Architektur und Landschaftsandeutung. Links des Laurentius ein weiterer Einheizer, ein Mann mit Kapuze, ein Mann mit Halskrausen-Kragen des 17. Jahrhunderts und Krieger in römischer Militärkleidung mit Hellebarden bzw. Spießen.
Auf Keilrahmen aufgezogen und gerahmt in altem, profiliertem und stuckiertem Holzrahmen, vergoldet.
Das Bild befand sich als Antependium an dem um 1750 errichteten Hochaltar der Kirche St. Laurentius in Dirmstein. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts abgenommen und gerahmt, als man den Altar abbaute.
Am 10.8.2023 kam das Gemälde als Dauerleihgabe der kath. Kirchengemeinde St. Elisabeth, Grünstadt ins hiesige Museum.
Es ist unsigniert, wurde jedoch von dem Kunsthistoriker Ernst Emmerling (+ 1982) als ein Werk des Malers Johann Conrad Seekatz identifiziert. Diese Zuschreibung ist auch in die einschlägige Literatur eingegangen.
Auffällig und von der Kleidung nicht in die römisch-antike Zeit passend, sind der eifernde, finster blickende Kapuzenmann und ein Mann in spanischer Hoftracht mit Halskrausenkragen, der Laurentius noch zusätzlich auf den Rost schiebt. Es ist zu vermuten, dass das für eine kath. Kirche geschaffene Bild eine kryptoprotestantische Botschaft des protestantischen Malers enthält und seine Auftraggeber in gewisser Weise persifliert. Der Kapuzenmann ist vom Aussehen fast identisch mit einem Kapuziner, die in Grünstadt ein Kloster hatten und die Seekatz in seiner Kindheit/Jugend als einzige kath. Geistliche kannte. Der Mann in Hoftracht könnte für Spanien bzw. die kath. Welt stehen und durch sein Schieben auf den Rost eine Anspielung auf die spanische Inquisition sein.