Westerwald Anfang 18. Jahrhundert
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei gedreht, Kobaltbemalung
Vergleichbare Exponate:
MAK Köln, Kat. Nr. 666 und 667
KMW Höhr-Grenzhausen Inv. Nr. D 5647, D 563
Rh. Landesmuseum Trier, Inv. Nr. HS 595, 11, 448, HS 597
Literatur:
Gaimster, S. 55, 126, 252
Neben der Umstellung auf die unbemalte "Weißware" haben die Westerwälder Töpfer auch die neuen Formen der Teekannen nicht nur mit der Reddekoration versehen, sondern auch weiterhin mit der bewährten Malerei mit Kobaltblau dekoriert. Über die Einführung der Teekannen wurde unter Lfd. Nr. 70 einiges ausgeführt.
Die hier vorgestellte Teekanne ist mit einer Redornamentik verziert, die sich auf eine Vielzahl verschiedener Gefäße aus dem Westerwald, sowohl in Museen, als auch im Antiquitätenhandel findet.
Die ähnliche, wahrscheinlich von gleicher Hand gestaltete Dekoration findet sich auf einem "GR-Krug" (in Privatbesitz), der auf 1714 oder kurz danach datiert werden kann.
Damit dürfte auch die Datierung dieser Teekanne in dieselbe Zeit fallen. (Ähnliche Dekoration s. Lfd. Nr. 40 u. 48 im ersten Teil). Der Körper der Kanne ist mit zartem Knibisbändern versehen, die die Umrahmung für die florale, redgemachte Dekoration bilden.
Blüten und Stengel dieser Verzierung sind mit Kobaltblau ausgemalt.
Die Tülle ist mit spiralförmig laufenden Kanneluren versehen. Der Henkel ist restauriert. Der Deckel fehlt.