Anstecknadel Sayner Mücke mit Stahlnadel, darauf montiert eine gusseiserne Fliege geschwärzt mit 6 Drahtbeinchen. Diese sayner Mücke stammt aus dem nachlass des Formers Paul Thewald, der auf der Sayner Hütte noch gelernt hatte und nach dem Zweiten Weltkrieg in der Kunstgießerei der Concordiahütte gearbeitet hatte. Er hat die Nadel in einer kleinen runden Crème-Blechdose aufbewahrt ("THALORIS / Creme / fetthaltig").
Die „Sayner Mücke“ - eine gusseiserne Stubenfliege in Originalgröße - wurde wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in der Sayner Hütte gegossen. Sie gilt als kleinstes Eisenkunstguss-Objekt der Sayner Hütte. Im September 1950 richtete der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bendorf-Sayn-Mülhofen im Sayner Schlosspark das 1. Mückenfest aus. Dabei galt die Sayner Eisenkunstguss-Mücke als Festabzeichen: „... Vor (dem) Hintergrund einer mehr als drei Jahrhunderte zurückreichenden Erfahrung entwickelte der Bendorfer Kunstguß sein schwierigstes und künstlerisches Erzeugnis, die Mücke. … Dabei ist der Guß dieses winzigen Stückchens Eisen nicht einmal das schwierigste dabei. Schwieriger sind die Mückenbeine. Sie müssen einzeln aus dünnem Draht in den Formsand gestellt und später mit der Pinzette gebogen und gerichtet werden. Dabei hat sich schon manche kunstvoll erstellte Mücke ein Bein gebrochen. Dieser Kunstguß, den man in verschiedenen Museen als seltenes und auserlesenes Stück aufbewahrt, wird nun vom 2. bis 4. September 1950 als Anstecknadel zum ersten Male einem großen Volksfest am Fuße der Burg zu Sayn den Namen geben ...“ (Georg Schneider, „Mückenfest“, Festschrift 1950).
Die Festabzeichen für das Mückenfest wurden 1950 und in der Folge in der Kunstgießerei der Concordiahütte hergestellt.
Vgl. Inventar 4.472