Bezeichnet am rechten unteren Rand "Ephesus/20ter Okt. 1836". Ephesos ist eine der ältesten Städte und gehörte in der Antike zu den größten und wichtigsten Städte Kleinasiens. Ephesos war von Bedeutung für die Menschen, da sich dort der Tempel der Artemis (Artemision) befand. Eigentlich eine Hafenstadt, doch bedingt durch seismische und klimatische Veränderungen befinden sich die Ruinen heute mehrere Kilometer vom Meer entfernt. Im rechten unteren Teil der Skizze befinden sich verfallene Reste von Gebäuden und Mauern. Links im Hintergrund ist ein Berg zu sehen.
Im Jahr 1837 schloss sich der Künstler Martin Bernatz einer Expedition nach Palästina zu den Stätten der Bibel an, die der bekannte Arzt und Naturphilosoph Gotthilf Heinrich Schubert (1780 - 1860) leitete. Mit den vor Ort entstandenen Skizzen wurde das Buch "Bilder aus dem Heiligen Lande. 40 ausgewählte Original-Ansichten biblisch-wichtiger Orte. Nach der Natur aufgenommen und gezeichnet von J.M. Bernatz mit erläuterndem Texte von G.H. v. Schubert. Stuttgart (Steinkopf) 1839" illustriert. Dazu wurden Lithografien auf der Basis der originalen Aquarelle und Zeichnungen des Künstlers erstellt.
Zum Künstler: 1821 ging Johann Martin Bernatz nach Wien, um dort die Bauschule zu besuchen. Von 1825 bis 1829 begann er eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien. Bernatz nutze seine Reisen durch Süddeutschland, das Salzburger Land und die Pfalz, um Zeichnungen von Baudenkmälern und Landschaftsstudien anzufertigen. Diese dienten als Vorlagen für seine Ölgemälde aus seinem Atelier in München. Er unternahm weitere Reisen ins Heilige Land 1836-1837 sowie 1840-1843 nach Indien und über die arabische Halbinsel nach Ostafrika. Dort besuchte er den Stamm der Danakil und das Königreich Schoa. Unter dem Titel „Scenes in Ethiopia“ erschien 1852 eine Edition mit 48 Farblithographien, die auf Bernatz´ Reiseskizzen basierten.