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Geschichtsdoppeltaler auf Bayerns Treue 1830

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M021002]
Geschichtsdoppeltaler auf Bayerns Treue 1830 (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Julia Paul (CC BY)
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Beschreibung

Bavaria als antikisierte allegorische Verkörperung Bayerns wird sitzend dargestellt. Zu ihren Füßen befindet sich symbolträchtig
ein Hund als Zeichen der Treue, der gleichsam als Personifikation des Volkes der Säule zugeordnet ist, auf die sich Bavaria stützt.
In der Hand hält Bavaria einen Zweig mit Eichenlaub, das in der griechischen und römischen Antike als Symbol der souveränen Macht,
Treue und Solidität verwendet wurde sowie als militärische Auszeichnung. Ludwig bedient sich antiker Bildsprache, um das
Verhältnis zwischen ihm und seinen Untertanen als eines der wechselseitigen, wenn auch klar hierarchischen, Treue und Verpflichtung
zu kennzeichnen. Die Umschrift lautet: "Bayerns Treue 1830". Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.
Der Geschichtstaler ist als Reaktion auf die französische Julirevolution von 1830 zu verstehen, während derer es in Bayern zunächst
friedlich geblieben war. Mit dem Hambacher Fest von 1832, bei dem rund 30.000 Menschen ihren Unmut kundgaben, änderte sich die
Situation im Königreich. Um ein Übergreifen der Proteste aus der Pfalz ins bayerische Kernland zu verhindern, wurde die Armee entsandt.

Bei den sogenannten Geschichtstalern handelt es sich um 38 Münzen, die Ludwig I. im Laufe seiner Regierungszeit (1825-1848) schlagen ließ. Mit ihnen schuf er etwas zu dieser Zeit in Europa einzigartiges. Er verfolgte dabei das Anliegen, patriotische Gefühle zu stärken und die Öffentlichkeit an das Königshaus zu binden. Die Taler reihen sich in die königlichen Denkmalstiftungen ein und entsprechen auch der zeitgenössischen Hinwendung zum Historischen, wobei ebenso aktueller landeswichtiger Ereignisse gedacht werden sollte.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,78 cm, 28 gr.

Literatur

  • Schubert, Alexander; Leitmeyer, Wolfgang (Hrsg.) (2023): König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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