Original: Deutsch
Siebenpfeiffer
1.
Schenkt ein, schenkt ein,
Vom allerbesten Wein
Er kann uns nicht zu feurig seyn:
Siebenpfeiffer!
Schenkt ein!
Dort am Rhein
Wißt ihr wohnt ein Scheerenschleifer,
Hat schon manchen Pfiiff gepfiffen,
Manches Krumme g'rad geschliffen,
Hört ihr seine Mühle schnurren,
Katz und Hofhund miau'n und murren.
Schenkt ein u. s. w.
2.
Schenkt ein u. s. w.
Schaut ihn an, von hint' und vorne,
Recht ein Mann von deutschem Korne,
Wie sein Stein so ist sein Wille,
Und sein Rad steht niemals stille.
Schenkt ein u. s. w.
3.
Schenkt ein u. s. w.
Mit den Junkern und den Pfaffen
Hat er niemals gern zu schaffen,
In dem Münchner Pfaffen-Neste,
Schickt man solch' in die Frohnfeste.
Schenkt ein u. s. w.
4.
Schenkt ein u. s. w.
Wenn vom Stein die Funken stieben,
Sticht's den in die Augen drüben,
Scheintodt gar jetzt auf fünf Jahre
Legt der Bund ihn auf die Bahre.
Schenkt ein u. s. w.
5.
Schenkt ein u. s. w.
Ein Minister unter andern
Hieß ihn gar ins Zuchthaus wandern,
Uns nach Kaisheim zu schicken,
Baut erst über'n Rhein die Brücken.
Schenkt ein u. s. w.
6.
Schenkt ein u. s. w.
Tragt nach ihm so groß Verlangen?
Habt Geduld ihr höf'schen Rangen:
Wenn die Stände wieder wählen,
Soll er nicht in München fehlen.
Schenkt ein u. s. w.
7.
Schenkt ein u. s. w.
Habt ihr Herren nichts zu schleifen,
Will umsonst ein Liedchen pfeifen,
Weh Censur dann deiner Scheere,
Daß sie schon zerbrochen wäre.
Schenkt ein u. s. w.
8.
Schenkt ein u. s w.
Die bebänderten Hallunken,
Haben Eilfer oft getrunken;
Wie des Rheinstroms Wellen fließen,
Laßt den Stein mit Wein begießen.
Schenkt ein u. s. w.
9.
Schenkt ein u. s. w.
Dieses Liedchen hat gepfiffen.
Einer, den beim Schopf ergriffen
Excellenzen und Gensd'armen,
Selig ruht's in ihren Armen.
Schenkt ein u. s. w.
10.
Schenkt ein u. s. w.
Bürger wir am freien Rheine,
Schlagen Schnippchen euch beim Weine;
Wenn wir Trauben keltern wieder,
Singen wir wohl andre Lieder.
Schenkt ein u. s. w.