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Spottmedaille auf Napoleon III. und die Niederlage bei Sedan

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Oberrheinsammlung HMP Speyer [M_22464]
Spottmedaille auf die Gefangennahme Napoleons III. (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Beschreibung

Die gelochte Medaille ist eine von zahlreichen ähnlich gestalteten Spottmedaillen, die als Reaktion auf die Niederlage der Franzosen im Deutsch-Französischen Krieg bei Sedan am 2. September 1870 geschaffen wurden. Spott und Häme gelten Napoleon III., der als Verursacher der Niederlage und Übel der Nation dargestellt wird. Die Schlacht bei Sedan war entscheidend für den Ausgang des Deutsch-Französischen Krieges. Vor allem die vielen französischen Kriegsgefangenen (während der Schlacht und nach der Kapitulation wurden insgesamt mehr als 100.000 französische Soldaten gefangenen genommen) sowie weitere etwa 180.000 in Metz eingeschlossene Soldaten machten die französische Armee quasi handlungsunfähig. Der gesamte Hass wurde auf Kaiser Napoleon III. projiziert, der sich bereits am Abend des 1. Septembers ergab, woraufhin am 2. September die französische Armee kapitulierte. Die Medaille lehnt sich an gängige Münzen und Medaillen an, die unter Napoleon III. herausgegeben wurden. Allerdings wird er mit der Pickelhaube des Feindes dargestellt und nicht mehr als Kaiser betitelt, sondern als "Napoleon, der Erbärmliche" ("le misérable"). Der normalerweise auf der Rückseite anzutreffende napoleonische Adler wurde in eine Eule oder einen Uhu umgewandelt. Der Schnurrbart verrät, dass Napoleon III. gemeint ist. Galt das nachtaktive Tier ohnehin schon als Unheils- oder gar Todesbote, wird der Kaiser in der Umschrift sogar explizit als "Vampir Frankreichs" verunglimpft. [Johanna Kätzel]

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: NAPOLEON III LE MISERABLE / 2 DECEMBRE
Rückseite: VAMPIRE DE LA FRANCE / SEDAN 2 SEPBRE 1870
Signatur: MASSONNET ED.

Material/Technik

Kupfer

Maße

Durchmesser
33,4 mm
Gewicht
11,8 g

Literatur

  • Schaaf, Rudolf (2015): Spottmünzen und Spottmedaillen auf Napoléon III. mit Eulendarstellungen. Politik mit Eulen (und Vampiren?) in Frankreich. In: Kauz-Brief 27. Bietigheim-Bissingen, S. 12-34
  • Schulze, Wolfgang-Georg (1980): Spottmünzen und -medaillen auf Napoleon III. (1848-1872) ( = Kleine Hefte der Münzsammlung an der Ruhr-Universität Bochum, Heft 6). Bochum
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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