Sehr stark beschädigtes, großformatiges Porträt von Martin Luther. Ganzfigurenporträt des Reformators, der mit beiden Händen eine Bibel hält. Blickrichtung nach oben rechts (vom Dargestellten aus gesehen). Er ist bekleidet mit einem schwarzen Professorentalar, darunter trägt er ein rotes Tuch und ein weißes Hemd mit kurzem Schnürkragen. Recht schematische Malweise. Ausweislich der Signatur von einem "W. Butters" gemalt. Der Künstler ist in keinem der einschlägigen Künstlerlexika verzeichnet. Das Gemälde hing von etwa 1884 (Datierung auf dem Gemälde) bis 1947 im Chor der protestantischen Kirche in Kirchheim an der Weinstraße. Ausweislich einer rückseitigen Inschrift wurde es am 28. November 1947 aus dem Chor entfernt. Das Gemälde stand dann lange Zeit auf dem Dachboden bzw. in einem Nebenraum der Kirche, zuletzt in der Garage des Pfarrers, von wo aus das Historische Museum der Pfalz das Gemälde am 9. Dezember 2009 entgegengenommen hat. Pfarrer Johannes Fischer wusste von zwei Erzählungen, die in Bezug auf die Beschädigungen des Bildes in der Gemeinde kursierten. Die erste führte die Beschädigungen auf Bajonett- bzw. Messerstiche von amerikanischen Soldaten zurück, die beim alliierten Vormarsch im März 1945 den in der Kirche hängenden Luther für Hitler gehalten hätten. Die zweite Geschichte führt die Beschädigungen auf Bubenstreiche in den 1950er und 1960er Jahren zurück.