Dieses Brustbildnis hält den vermögenden Trierer Stadtrat, Juristen, Gerichtspräsidenten, Kunstsammler und Mäzen Johann Peter Job Hermes (1765–1833) in Dreiviertelansicht fest. Der Porträtierte trägt schütteres, halblanges weißes Haar und schaut durch eine Brille mit ovalen Gläsern nachdenklich in die Ferne. Bekleidet ist er mit einem dunklen Mantel, einer hellen Weste und einem weißen, hoch geschlossenen Hemd mit einer schmalen Binde. Dargestellt ist er vor einem grünen Hintergrund, auf dem schemenhaft eine Vase mit einer Ranke und eine herabhängende Girlande zu erkennen sind. Das Porträt enthält weder Hinweise auf die berufliche Tätigkeit des Dargestellten noch auf sein wissenschaftliches Interesse und seine Sammelleidenschaft. Das Brustporträt war wohl ursprünglich Teil einer Bildnisserie, mit der die Familie Nell Johann Anton Ramboux in den 1820er-Jahren betraut hatte. Im April 1850 schenkte Georg Friedrich Job von Nell (1780–1856), der Sohn von Philipp Christoph von Nell, dieses Bildnis seines Cousins der Trierer Stadtbibliothek, der Hermes 1830/31 seinen umfangreichen Buchbestand und seinen wertvollen Kunstbesitz zum Geschenk gemacht hatte. Dort sollte das Porträt an den Wohltäter erinnern.