Das Doppelporträt zeigt den Naturforscher und Entdecker Johann Reinhold Forster (1729-1798) und dessen Sohn Johann Georg Forster (1754-1794), ebenfalls Naturforscher und einer der ersten Vertreter der wissenschaftlichen Reiseliteratur. Beide nahmen an der Zweiten Südseereise von James Cook teil, während der sie umfangreiche Studien zur damals für Europa noch weitgehend unbekannten Fauna und Flora der Südsee anfertigten. Johann Georg war außerdem ein Anhänger der Revolution. Nach seiner Übersiedelung nach Mainz unternahm er gemeinsam mit Alexander von Humboldt (1769-1859) im Frühjahr 1790 eine Reise, die ihn unter anderem nach Paris führte, wo sein Interesse für die Französische Revolution geweckt wurde. Kurz nach der Besetzung von Mainz durch die französische Revolutionsarmee unter General Custine 1792 trat er dem Mainzer Jakobinerclub bei. 1793 war er an der Gründung der Mainzer Republik beteiligt und wurde Abgeordneter des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents. In dieser Funktion entsandte man ihn nach Paris, um die Angliederung an Frankreich zu erwirken. In der Zwischenzeit wurde Mainz jedoch von der antifranzösischen Koalition zurückerobert und Forster mit der Reichsacht belegt. Verarmt starb Johann Georg Forster in Paris an einer Lungenentzündung.
Der Stich von Daniel Berger (1744-1825) diente als Frontispiz für Band 51 (1782) der Rezensionszeitschrift "Allgemeine Deutsche Bibliographie" von Friedrich Nicolai (1733-1811). [Johanna Kätzel]