Porträt einer vornehmen Dame mittleren Alters. Der Körper ist nach links gewendet, während die Dame den Blick auf den Beschauer richtet. Sie trägt Perlenschmuck und ein dunkelviolettes Chemisenkleid mit hoher Taille und umgelegter Pelzstola. Der Hintergrund ist spotartig beleuchtet. Auf der linken Seite steht ein hoher Spiegel über einem Marmorbord, auf dem Leuchter und eine Tischuhr stehen. Im Zifferblatt der Uhr oben bez. "KYMLI", unten datiert: "A PARIS 1803".
Franz Peter Joseph Kymli wurde an der Zeichnungsakademie in Mannheim ausgebildet. Karl Theodor von der Pfalz gewährte ihm 1775 ein Paris-Stipendium. 1776 stellte er im Salon du Colisée aus, in den Jahren 1779 bis 1787 im Salon de la Correspondance. 1789 wurde er Legationsrat unter dem Gesandten Karl von Sickingen, zehn Jahre später entließ ihn Max IV. Joseph aus den kurfürstlichen Diensten und entzog ihm die Besoldung. Kymli blieb offenbar in Paris, wo er im Faubourg Saint-Germain wohnte. Er war mit einer Tochter von Jacques Louis David verheiratet.