Mit dieser kleinen Schildkröte konnte das Stadtmuseum Simeonstift eine weitere figürliche Keramik erwerben, die in der kunstkeramischen Abteilung der Servais-Werke Ehrang gefertigt worden ist. Wie einige der anderen, in ihrer Formgebung eher schlicht und reduziert wirkenden Kleinplastiken fasziniert die Schildkröte vor allem durch ihre irisierende, in vielerlei Farben schimmernde Oberfläche. An keiner anderen der bisher bekannten Figurinen entfalten die Glasurfarben eine derart beeindruckende Leuchtkraft.
Leider ließ sich wie bei vielen anderen kunstkeramischen Erzeugnissen der Servais-Werke auch bei der kleinen Schildkröte bisher nicht ermitteln, wer für ihre Gestaltung verantwortlich war. Nur wenige der im Werk tätigen Modelleure und Gestalter sind namentlich bekannt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen dem Ehranger Unternehmen und der Trierer Werkkunstschule könnte der Entwurf aber auch auf eine Lehrkraft oder auf eine dort ausgebildete Schülerin oder einen Schüler zurückgehen. Doch leider wurden die kunstkeramischen Objekte nur in seltenen Fällen mit den Initialen der für die Gestaltung verantwortlichen Person versehen.