Der kleine Taschenkalender aus Papier gibt auf den beiden aufgeschlagenen Seiten einen Überblick über den Monat. In einer Liste sind die Tage des jüdischen dem gregorianischen Kalender gegenübergestellt. In hebräischer Schrift sind wichtige Tage, vermutlich jüdische als auch christliche Festtage verzeichnet.
Dieser Taschenkalender wird dem Jahr 1843 zugeordnet und wurde wahrscheinlich von einem jüdischen Händler genutzt, dessen Jahresablauf sich sowohl an jüdischen als auch christlichen Feiertagen orientierte. Die Märkte in Städten wie Kastellaun, Simmern, Kirchberg oder Sohren waren wesentlich durch jüdische Viehhändler geprägt, stellte der Viehhandel doch eines der wenigen möglichen Berufsfelder dar. Markttage wurden mit Rücksicht auf die jüdischen Feiertage so gelegt, dass Kaufleute nicht in religiöse Konflikte kamen.
Die jüdische Zählung der Jahre beginnt mit der Erschaffung der Welt, die nach rabbinischer Tradition auf das Jahr 3761 vor der christlichen Zeitrechnung festgelegt wird. Der jüdische Kalender ist ein Lunisolar- bzw. Mondsonnenkalender (, der gregorianische hingegen ein Sonnenkalender). Die Monate werden also dem Mond folgend berechnet, jeder Monat zählt 29 oder 30 Tage. Insgesamt folgt das Jahr jedoch einem Sonnenrythmus, sodass sich Feiertage nicht frei verschieben, sondern nur innerhalb einer Jahreszeit bewegen. In regelmäßigen Abständen tritt daher ein Schaltjahr auf, denen dann ein 13. Monat hinzugefügt wird.