Die Hellebarde hat eine breite Klinge („Beil“, „Barte“) mit kleinen kreisförmigen Durchbrüchen und gegenüber eine kurze Klinge („Haken“) mit kleinen kreisförmigen Durchbrüchen sowie eine dazwischen keilförmig spitz zulaufende lange Klinge. Der lange hölzerne Schaft ("Halm", "Helm") hat einen mehreckigen Querschnitt (um beim Hieb das Wegdrehen der Waffe in der Hand zu vermeiden). Der obere Bereich des langen Klingenschafts ist seitlich mit zwei rosettenartigen Aufsätzen versehen.Die drei in der Sammlungsausstellung gezeigten Stangenwaffen stehen symbolisch für die blutigen Auseinandersetzungen im Bauernkrieg von 1525. Die Bauern benutzen vor allem selbst gefertigte Waffen wie z.B. Sensen, deren lange Klingen umgeschmiedet und mit einem Haken versehen sind. Die in fürstlichen Diensten stehenden Landsknechte gehen besser bewaffnet in die Schlacht und verwenden professionell geschmiedete Hellebarden. Luther ermuntert 1525 die Fürsten ausdrücklich, die "aufrührerischen" Bauern zu "zerschmeißen, würgen und zu stechen" und "wie einen tollen Hund zu erschlagen". [Ludger Tekampe]